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na dann... 06/2021
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 Musik gehört auf die Bühne
text und collage: thomas grollmus
Musik braucht das Publikum, sie lebt durch das Publikum. Sie entwickelt sich in dem Mo­ ment, in dem sie auf der Bühne entsteht, be­ reitet sich ihren Weg direkt zu den Zuhören­ den, die durch ihre Präsenz in geheimnisvolle Interaktion mit den Künstler*innen treten.
Es entsteht ein magischer Moment, den man nicht digitalisieren kann. Im Kulturquar­ tier könnt Ihr diesen Moment ganz nah erle­ ben, fast zum Anfassen, in einer wundervollen intimen und warmen Atmosphäre.
Zum Beispiel bei der „Quartierbühne“, die es schon gab, bevor das Haus gebaut wurde. Über 25 Quartierbühnen in den letzten acht Jahren haben wir bereits veranstaltet. Künst­ ler*innen aus den unterschiedlichsten Be­ reichen, präsentiert von der hauseigenen „Geile Teile Band“ und den unbeschreiblich charmanten Moderatorinnen Annemiek Hammer und Simon Dye. Ihr solltet es einmal erlebt haben!
Mit der Konzertreihe „41 – Live im Kultur­ quartier“ bietet das Kulturquartier seit 2018 Vielfalt auf hohem Niveau. Klassik, Jazz, Pop und Weltmusik. Auch hier zählt die Nähe zu den Künstler*innen, der Austausch vor und nach dem Konzert bei Sekt und Selters.
In der warmen Jahreszeit können wir auch die Außenbühne bespielen. Ob Open­Air­ oder Picknick­Konzert, Zeltfestival oder das ICAN­ Friedensfest. Immer wieder ist das Publikum begeistert. Auch Künstler*innen, die ihr Kon­ zert eigenverantwortlich veranstalten wollen, sind im Kulturquartier gern gesehen.
2020 war ein schwieriges Jahr für unsere Bühne. Bis auf ein Konzert mussten alle Ver­ anstaltungen im Haus wegen der Coronabe­ schränkungen ausfallen. Zum Glück haben wir unseren Garten! Dank der großartigen Mög­ lichkeiten auf unserem Grundstück konnten wir im Sommer wenigstens einige Konzerte draußen stattfinden lassen.
Mir fällt es heute nicht leicht, die Aus­ sichten im Kunst­ und Kulturbereich für die nächsten Jahre einzuschätzen. Unser Haus braucht das Publikum, damit wir die Künst­ ler*innen bezahlen können, die ja von ihrer Kunst leben wollen, das ist so wichtig! Und di­ gital? Für mich als Musiker ist es einfach nicht befriedigend, vor einem Smartphone zu ste­ hen und auf den magischen Moment zu war­ ten – der kommt nämlich nicht. Das fröhliche Winken in die Kamera hilft da auch nicht wirk­ lich. Was also tun? Wir werden durchhalten und das machen, was möglich ist, auch und erst recht in 2021, denn eines ist sicher: Musik gehört auf die Bühne!
September 2017 Eröffnung des Kulturquartiers
  






















































































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