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Ohrenschmauch
na dann... 09/2021
 Der und die durchschnittliche Le- serIn dieser Seite hat mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Kinder im Janosch Geschichten Vorlesealter. Eher Enkel.. Trotzdem, die Idee ist charmant und die Ausführung mehr als erwähnenswert. Mit „SAPPORO MEETS JANOSCH“ erscheint eine Neuauflage eines längst vergriffenen Werks dieses humor- und fantasie- vollen Autors im CD Format. Ergänzt um Zeichnungen (Kritzeleien) des Gitarristen Christian Eckert, dessen frühes Lieblingsbuch die Geschichte ‚Flieg Vogel flieg‘ war, und dessen kleiner Tochter. Natürlich eine typi- sche Janosch Geschichte, nicht nur für kleine Leute. Und im CD Format, weil eben auch eine CD an Bord ist. 17 Ausflüge in die Fantasie des Gitarris- ten und seiner BegleiterInnen in die
Welt eher abstrakten Pops oder, wenn m/f so will, in leichte Downbeat-Jazz- Gefilde. Die wiederum sind gespickt mit gesampelten Stimmen und Gesang. Sparsame, langsame Sound- Tüfteleien, die aber nie den Bereich des Wohlklangs verlassen. Anlass dieser Neuauflage im liebevoll gestal- teten Format ist der anstehende 90. GeburtstagdesbeliebtenAutors.Der wird sich über diese Hommage sicher
mehr als freuen.
Ein tatsächlich stilles Werk ist
MARTIN KÄLBERER mit seiner Doppel-CD „InSightOut“ gelungen. Aufgenommen zwischen Frühjahr und Herbst des vergangenen Jahres teilt er das Werk in 2 Sektionen. CD 1 enthält 7 Variationen für Klavier solo, die zwischen Improvisationen über ein Thema und vorkomponierten / vorkonzipierten Harmoniefolgen pendeln. Klanglich und handwerk- lich hervorragend umgesetzt, nie zu gefällig in der Tonfolge, aber kei- neswegs experimentell oder schrill. Jazz? Minimalismus? Ambient? Für diese Musik gibt es keine Schublade. Perfekte Untermalung für die Einkehr ins Innere. Auf CD 2 finden sich nur 3 Titel, ebenfalls komponiert fürs Piano, aber ergänzt mit den Klängen eines 7 köpfigen Kammerorchesters. Hier geben die Werktitel schon klar die Stimmungslage vor: ‚Meer, Nebel, Farewell‘. Die Klänge von Martins
Klavier und dem kleinen Ensemble ergänzen sich, fein miteinander verwoben, zur harmonischen Inter- pretation der Themen.
Bereits zum 3. Mal Fado binnen kurzerZeit.MarizaintonierteihreFa- voriten aus dem Schaffen von Amalia
von i.m.trend@muenster.de Rodrigues, Cristina Branco mischt die
Klänge unterschiedlicher Genres in ihre Version und MATILDE CID beti- telt ihren Erstling danach was er ist. „Puro“, Fado, so wie er uns bekannt ist und vornehmlich in Lissabon gespielt wird. Mit klarer, kräftiger Stimme und ausgesucht raffiniert aufspielenden Begleitern. Für die Freunde dieser Musik, unverstellt und wunderschön.
„American Standards“ ist als Titel vielleicht etwas hoch gegriffen, zumal IAN FISHER vor mehr als 10 Jahren seiner US Heimat den Rücken kehrte. Eine Umsiedlung löscht jedoch nicht die Erinnerung. So klingen seine Songs ziemlich deutlich nach dem mittleren
Westen, mit kritischem Unterton und klarem Blick für Menschen und Umstände. Mit kleiner Band und wenigen Gästen naturnah (von Hand..) eingespielt, ohne Tricks und doppelten Boden. Seine ‚American Standards‘ beziehen sich erkennbar nicht auf das ‚Great American Song- book‘, das immer wieder und gern neu interpretiert wird. Irgendwo zwischen Country Wurzeln und Pop Wendungen, Singer / Songwriter und AOR (Adult Oriented Rock). Vielfältig interessant.
nadann...Tschüß! i.m.trend@muenster.de
  Vielfältig interessant
  Liebevoll verpackte Hommage
  Fado. Pur!

















































































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