Page 4 - Pixelbook KW 31 /2021
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na dann... 31/2021
Old
(sirk) Ein Film von M. Night Shyamalan. Plot-Twist in- klusive. Ein unberührter Traumstrand als Geheim- tipp. Eine wild zusammen- gewürfelte Touristengrup- pe mit unterschiedlichen Leiden. Kenner wissen spätestens seit The Shal- lows, The Beach oder Lost, dass das Unheil in diesem Fall nicht weit entfernt ist. Hier: das Altern. Ein umlie- gendes Gestein sorgt für ei- nen schnelleren Alterungs- prozess, Flucht zwecklos, was nicht nur beim zer- strittenen Ehepaar Guy (Gael Garcia Bernal) und Prisca (Vicky Krieps) mit ih- ren Kindern Maddox und Trent sichtlich Panik ver- ursacht. Die Kinder puber- tieren, werden erwachsen, ein wenig Body-Horror und zwischendurch immer wie- der beruhigende Familien- momente. Shyamalan, der auch das Drehbuch schrieb, ging es weniger um Logik oder nachvollziehbare Dia- loge. So blicken wir mehr in panische Gesichter, auf to- te Babys und unzählige Lei- chen als auf schöne Strand- bilder. Idee gut, Ausfüh- rung mangelhaft.
108´ Cineplex
Home
(bouda) Der Film „Home“ erzählt die Geschichte von Marvin, einem mittelal- ten Mann, der nach sieb- zehn Jahren, in seinen Hei- matort Newhall zurück- kehrt. Er war siebzehn Jah- re im Gefängnis, weil er in seiner Heimatstadt einen Mord begangen hat. Seine totkranke Mutter und die ganze Gemeinde, vor allem der Clan der Hinterbliebe- nen, lehnen ihn ab. Bald wird klar, Auf Marvin war- tet Ärger.
In ihrem sehr souverän in- szenierten Film, erzählt Franka Potente, eine viel- schichtige Geschichte von Heimkehr und Abschied, von Schuld und Versöh- nung, von Hoffnung auf Vergebung und Erlösung, auf eine zweite Chance. Ein rauer und warmher- ziger Film.
100´ Cinema
Alles ist eins. Außer
der 0
(mex) Einen langen Weg hat der Chaos Computer Club seit seiner Gründung zurückgelegt. Als sich 1981 die DatenaktivistInnen un- ter der Leitung Wau Hol- lands und Steffen Wernérys in den Redaktionsräumen der noch jungen taz am Mammutversammlungs- tisch der Kommune 1 zu- sammensetzten um ihren Verein ins Leben zu rufen, war überhaupt nicht abzu- sehen, dass dieser im Ver- lauf der nächsten 40 Jahre zum Kämpfer für ein neues Menschenrecht auf unge- hinderte Kommunikation und zu DER bundesrepubli- kanische Institution in Sa- chen Datensicherheit wer- den würde... Klaus Maerk und Tanja Schwerdorf por- traitieren den Club und sei- nen charismatischen Vor- denker Wau Holland. Hack für Hack zeichnen sie das Bild einer sich wandelnden Gesellschaft, in der nicht unbedingt hinzunehmen sein sollte, dass außer der Null eh alles 1 ist. Starke Doku – pure Information, Irritation und Inspiration.
90´ Cinema
Generation Bezie-
hungsunfähig
(mex) Tim (Frederick Lau) ist überzeugter Junggesel- le. Angesagt ist schneller Sex mit wechselnden Part- nerinnen. Anschließend Netflix, das gerne allei-
ne, versteht sich. Bitte kei- ne Nähe oder Verbindlich- keit. Das funktioniert für ihn, übrigens Schriftstel- ler in kreativer Pause, meist einigermaßen ok. Wenn vielleicht auch auf Frede- rick Laus flexiblem Schau- spielergesicht ein Man-
gel durchzuschimmern scheint, den unser Held, noch nicht bemerken will. Dann trifft Tim aber auf sein weibliches Pendant (Luise Heyer) und wir ah- nen, dass die Karten neu gemischt werden... Flotte romantische Komödie von Helena Hufnagel nach den Bestsellertexten Micha-
el Nasts, in der der großar- tige Frederik Lau mal wie- der schnell alle Sympathien auf seiner Seite hat.
84´ Cineplex