Page 6 - pixelbook KW 49 2021
P. 6

6 kinokritiken (mehr unter www.nadann.de/rubriken/kino/filmsuche/)
na dann... 49/2021
     Weihnachten im
Zaubereulenwald
(bouda) Die zehnjähri-
ge Eia wünscht sich nichts mehr, als mit ihren Eltern Weihnachten zu feiern. Allerdings haben die keine Zeit für sie, denn die Eltern müssen arbeiten und schi- cken ihre Tochter zu Ver- wandten, die auf einem abgelegenen Bauernhof im „Zaubereulenwald“ leben. Eias Enttäuschung währt nur kurz, denn hier findet sie all das, was sie sich immer erträumt hat, viel Natur, sie kann Schlitt- schuh fahren und durch den Schnee tollen und eine liebevolle Familie, die sich Zeit füreinander nimmt und sich auf die bevorste- henden Festtage freut. Als sie erfährt, dass der gie- rige Verwalter Ravio, den alten Wald abholzen will, werden Eia und ihre neu- en Freunde aktiv. Der Kino- film „Weihnachten im Zau- bereulenwald“ aus Est- land, ist ein zauberhafter Kinderfilm mit viel Natur, "hyggeligen" Wohnstuben und zeitgemäßer Öko-Bot- schaft.
98´ Schloßtheater
À la Carte! - Freiheit geht durch den Magen
(bouda) Der begnadete Koch Manceron lässt seiner Fanta- sie freien Lauf und tischt dem Herzog und seinen hohen Gästen, eine neue kulinari- sche Kreation auf: ein mit Trüf- feln verfeinertes Kartoffel- gratin. Die Speise wird zum Skandal. Denn, die Kartoffel, das niederste aller Nahrungs- mittel, essen nur Deutsche. Und Trüffel sind für Schwei- ne gedacht. Manceron will sich dafür nicht entschuldi- gen und wird gefeuert. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als in die ehemalige Poststa- tion des verstorbenen Vaters zurückzukehren und Reisen- den Bouillon mit Brot zu ser- vieren. Dann erscheint die geheimnisvolle Louise. Eine Frau, deren gepflegte Hände bezeugen, dass sie noch nie in ihrem Leben eine Kartoffel ge- schält hat. Sie will von Man- ceron in die Kochkunst einge- führt werden. Der Koch lässt sich erweichen. Gemeinsam verwandeln sie die seelenlo- se Reisestation in das erste Restaurant für Jedermann! Essen à la carte! „À la Carte! – Freiheit geht durch den Ma- gen“ ist ein wahrlich genüss- licher Film. ein visueller Au- genschmaus!
114´ Schloßtheater
Hope
(sirk) Kurz vor Weihnach- ten möchte man vor allem eines: keinen Stress. Für Choreographin Anja geht dieser Wunsch nicht in Er- füllung. Anja erhält die Di- agnose `Krebs`, die OP soll gleich nach Silvester über die Bühne gehen. Mit die- ser Nachricht, die jedes Fa- miliengeflecht auf die Pro- be stellt, werden auch die Risse im Patchwork-Gerüst von Anja und Tomas, ei- nem Theaterregisseur, und ihren sechs Kindern noch sichtbarer. Regisseurin Ma- ria Sødahl, die ihre eigene Krebserkrankung mit die- sem Film (Oscar-Nominie- rung aus Norwegen) verar- beitet, tat gut daran, ihre Erzählung nicht in das me- lodramatische Kleid einer depressiven Krebsporno- graphie zu stecken. Es sind ihre Gedanken und es ist ihr Emotionsstrom, in den sich ihre Darsteller Andrea Bræin Hovig und Stellan Skarsgard mit viel Empa- thie und Feingefühl aber dennoch schonungslos hi- neinwerfen. Sehenswert.
130´ Cinema
Respect
(mex) Von der kleinen Aretha Louise im Gospelchor ihres Vaters zur großen Queen of Soul, deren einmalige Stim- me es vermag, vom ersten Ton an jede Saite der menschli- chen Emotionswelt in heftige Schwingungen zu versetzen. Ihre künstlerische Leistung er- laubt keine zwei Meinungen. Aretha Franklin, geboren 1942 in Memphis, Tennessee, war eines der erstaunlichsten mu- sikalischen Phänomene des 20. Jahrhunderts. Das Leben hinter dieser fulminanten Stimme zu beschreiben ver- sucht das Biopic der südafri- kanisch-amerikanischen Re- gisseurin Liesl Tommy. In der Tradition moderner filmischer Biographien (Ray Charles, Johnny Cash, Freddie Mer- cury etc. pp) gelingt das auf die konventionell-routinierte Art des Big-Picture-Blockbus- ter-Kinos. Was den Film inner- halb des Genres heraushebt, ist die Besetzung der Haupt- rolle mit der ebenfalls großar- tigen Sängerin Jennifer Hud- son, die, bei dem Versuch die Franklin nachzuempfin- den, schlicht und ergreifend wie sie selbst klingt und so- mit faszinierend irritiert. Re- spekt, wenn das gewollt war.
146´ Schloßtheater



















































































   4   5   6   7   8