Page 7 - pixelbook KW12/2025
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 na dann... 12/25
kinokritiken 7
    Heldin
(mex) Schichtwechsel, jetzt Spätdienst. Ein langer Flur, Tür an Tür, dahinter Menschen, mit all den vielfältigen Problemen und Sorgen, die ein Kran- kenhausaufenthalt mit sich bringt. Das ist der Arbeitsplatz der jungen, aber erfahrenen Kranken- schwester Floria (fantas- tisch: Leonie Benesch). Gleich zu Beginn erfährt sie, dass der Tag unter keinem guten Stern stehen wird: Personalnot. Nur zu zweit werden sie versu- chen müssen, den auf sie zukommenden Anforde- rungen gerecht zu werden. Auch das gehört zur Routine, doch Floria wird ihr Bestes geben, souverän und freundlich weiß sie, was zu tun ist. Jedoch, der Druck steigt von Stunde zu Stunde. Wünsche bleiben unerfüllt, Fehler werden gemacht, Grenzen erreicht und überschritten... Regis- seurin Petra Volpe reißt uns mit in die Untiefen ei- nes mangelhaften Systems und begeistert mit einem Film, der neunzig atemlose Minuten gefangen hält. Kino @it´s best.
92' Schloßtheater
Ein Mädchen
namens Willow
( jonny) Die elfjährige Willow zieht mit ihrem alleinerziehenden Vater in das alte Haus ihrer Mutter, das sie geerbt haben.
Dort hat Willow richtig viel Platz und sogar einen eigenen Wald, mit dem
sie zunächst aber nicht viel anfangen kann. Doch schnell lernt sie die Natur und alle Tiere im Wald zu schätzen und stößt eines Tages auf das lebendig gewordene Hexenbuch namens Grimmoor. Von ihm erfährt Willow, dass sie angeblich Hexenkräfte besitzt. Sie müsse nur drei andere Junghexen finden, dann würden sich ihre Kräfte voll entfalten. In der Tat wären ein paar Zau- berkräfte nützlich, denn das Finanzamt droht, ihren geliebten Wald zu verkau- fen... Harry Potter trifft
auf Sonntagsmärchen mit allerlei guten Botschaften über Freundschaft und den Schutz der Natur. Ein netter Kinderfilm, der vor allem durch seine liebevol- le Inszenierung auffällt.
94' Cineplex
Sing Sing
(sirk) Kunst kennt keine Grenzen. Und offensichtlich auch keine Gefängnismau- ern, was der US-Autor und Regisseur Greg Kwedar mit seinem zutiefst berühren- den Gefängnis-Drama un- ter Beweis stellt. Stellvertre- tend für die vielen Insassen des Hochsicherheitstraktes von Sing Sing, einem 50 Kilometer außerhalb von New York City liegenden US-Gefängnis, stellt Greg Kwedar John `Devine G` Whitfield (klasse: Colman Domingo) vor. Devine G ist Teil einer Theatertruppe (die tatsächlich vor 30 Jah- ren als RTA (Rehabilitation Through the Arts) in Sing Sing gegründet wurde). Als der Drogendealer Clarence ´Divine Eyé Maclin (der sich selbst spielt) für die Truppe angeworben wird, gerät die augenscheinliche Harmo- nie der Gruppe ins Wanken ... In seiner nuancierten Mischung aus Dokumenta- tion, Charakterstudie und Freundschaftsdrama geht es um die Kraft der Kunst, die Kraft des Schauspiels und um die kleine Portion Freiheit, die vielen über Jahre verwehrt bleibt.
107' Cinema
Like a Complete
Unknown
(sirk) New York, 1961. Der junge Musiker Robert Zimmermann folgt einer Einladung des erfolgrei- chen Folk-Sängers Pete Seeger (Edward Norton) nach New York, auch um sein Idol Woody Guthrie kennenzulernen. In der "Stadt, die niemals schläft" ändert Robert seinen Na- men in Bob Dylan (Timo- thée Chalamet), lernt die hübsche Sylvie Russo (Elle Fanning) kennen, und ant- wortet auf ihre Frage, was er in der Musik eigentlich sein will: "Was immer sie nicht wollen, dass ich sein soll." Mit den ungewöhn- lichen aber berührenden Interpretationen seiner Ly- rik wird Bob Dylan schnell zum Star. Und Musikfan James Mangold ("Walk the Line") setzt einem weite- ren Idol ein berührendes, kein herausragendes aber ausgezeichnet fotogra- phiertes und ausgestatte- tes Denkmal.
142' Schloßtheater
















































































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