Page 6 - pixelbook KW13/2025
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6 kinokritiken (mehr unter www.nadann.de/rubriken/kino/filmsuche/)
na dann... 13/25
     The Last Showgirl
(bouda) Shelly ist seit
30 Jahren der Star eines Showgirl-Tanzensembles in Las Vegas. Für sie und viele ihrer Kolleginnen bricht daher eine Welt zusammen, als ihnen der Clubbesitzer mitteilen muss, dass der letzte Auf- tritt kurz bevorsteht. Für Shelly ist Tanzen ihr Leben, die Bühne ihr Zuhause,
die glitzernden Kostüme ihre zweite Haut und
ihre Showgirl-Kolleginnen ihre Familie. Sie und die anderen Frauen müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sie weiterhin im Geschehen mitmischen wollen. Rückhalt bekommt Shelly unter anderem von der Ex-Tänzerin Annette, mit der sie schon seit vielen Jahren eine enge Freundschaft verbindet. Und vielleicht gelingt es ihr ja sogar, sich mit ihrer Tochter Hannah auszusöh- nen, die für den Beruf ihrer Mutter, wegen dem sie als Kind vernachlässigt wurde, nur Verachtung übrig hat.
90' Cinema
Der Prank - April,
April!
(sirk) Passend zu den an- stehenden Aprilscherzen stellt Benjamin Heisenberg (Schläfer, Der Räuber) zwei völlig unterschiedliche Jungs vor, die durch einen fehlgeleiteten Prank erst zu Komplizen und dann
zu Freunden werden. Im Mittelpunkt steht der zwölfjährige Xi Zhou, ein chinesischer Gastschüler, der in seiner deutschen Gastfamilie einen ausge- fuchsten Aprilscherz er- lebt. Zusammen mit dem gleichaltrigen Lucas (Noèl Gabriel Kipp) nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Ob- wohl Lucas zu Anfang noch etwas genervt ist, als er den Auftrag bekommt, et- was Zeit mit Xi Zhou (Max Zheng) zu verbringen. Die Idee, einen Pizzakarton
zu vertauschen, den der Freund von Xi Zhous Gast- schwester ausliefern soll, geht gewaltig schief, denn in dem Karton liegt hau- fenweise Geld. Spannende Verfolgungsjagden, böse Gangster-Rapper empfeh- lenswert ab 10 Jahren.
95' Schloßtheater
The Critic
(sirk) Jimmy Erskine (Ian McKellen, Gandalf in "Herr der Ringe") ist gnadenlo- ser Theaterkritiker einer Londoner Tageszeitung. Seine Rezensionen können Karrieren erschaffen – oder sie zerstören, wie die
von der beliebten Thea- terschauspielerin Nina Land (Gemma Arterton) beispielsweise. Als sein Verleger stirbt und dessen Sohn (Mark Strong) das Ruder übernimmt, muss Erskine um seine Anstel- lung und damit um seinen exquisiten Lebensstandard fürchten. Ein durchtriebe- nes Komplott soll diese Ge- fahr aus der Welt schaffen – doch dazu benötigt er ausgerechnet Theaterstar Nina Land. London in den 1930ern, als Homosexuali- tät noch unter Strafe stand und Tageszeitungen Karri- eren vernichten konnten, riskiert ein Theaterkritiker alles. Wäre doch das Dreh- buch nur ansatzweise so geschliffen wie Ian McKel- lens vielschichtiges Spiel ...
101' Schloßtheater
Köln 75
(mex) 31,5 x 31,5. Ein kon- zentrierter Mann am Kla- vier. Monochrom auf blü- tenweißem Hintergrund. So in etwa sieht es aus, das Cover der Schallplatte, die als „The Köln Concert“ Musikgeschichte geschrie- ben hat. Über 4 Millionen verkaufte Exemplare. Keith Jarrett natürlich. Wer die Scheibe noch nie gesehen hat, zeige bitte jetzt auf. Ok, aber wer weiß schon von den unglaublichen Umständen, unter denen dieses Konzert einst zu- stande kam? In den wilden Siebzigern. Na klar, die Frau, die das Ding veran- staltet hat: die sagenhafte Vera Brandes, damals gerade 18, enthusiastisch, unwiderstehlich und unfassbar energiegela- den. Die hat es jetzt dem israelischen Filmemacher Ido Fluk erzählt und der wiederum bringt diese starke Geschichte nun glücklicherweise ins Kino. Nach 50 Jahren alles aus der Backstage-Perspektive. Und noch viel mehr. Ein toller Musikfilm und eine herrliche Reise in die wun- derbare Vergangenheit.
112' Schloßtheater














































































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