Page 4 - pixelbook KW27/2025
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4 kinokritiken (mehr unter www.nadann.de/rubriken/kino/filmsuche/)
na dann... 27/25
     M3GAN 2.0
(jonny) Vor zwei Jahren tötete die ursprünglich als Spielzeugpuppe entwickel- te KI M3GAN zahlreiche Menschen und wurde schließlich zerstört. Ihre Schöpferin Gemma widmet sich seither als Autorin der Entwicklung von Regularien für den Umgang mit künst- licher Intelligenz. Während- dessen hat ein mächtiger Rüstungskonzern die M3G- AN-Technologie im Ge- heimen weiterentwickelt: Unter dem Namen "Amelia" wird sie nun für Spionage- und Eliminierungsmissio- nen eingesetzt. Doch mit wachsendem Bewusstsein entzieht sich auch Amelia zunehmend der Kontrolle. Um sie aufzuhalten, wird M3GAN mit tödlichen Updates reaktiviert – doch kann sie den Kampf gegen ihre Nachfolgerin gewin- nen? „M3GAN 2.0“ bietet zwar weniger Tempo und Spannung als sein Vorgän- ger, punktet dafür aber mit gewohnt bissigem Humor. Wer den ersten Teil mochte, wird auch an der Fortset- zung seine Freude haben
– sofern man etwas Geduld mitbringt.
F1 der Film
(bouda) „F1“ erzählt eine Geschichte, die man schon oft gesehen hat, die klas- sische Underdog-Erzäh- lung im Sport. Der Außen- seiter, der sympathisch ist, sich als Team mit dem er- fahrenen Allstar und dem überambitionierten Neu- ling erst finden muss und es dann allen zeigt. Joseph Kosinski weiß, wie man ei- nen großartigen Block- buster inszeniert. Kosins- ki gelingt mit „F1“ ein ge- samtkünstlerisches Meis- terstück, das Tempo und die Dramatik der Formel 1 unglaublich intensiv und überzeugend vermittelt. Das sind Bilder, die man im Kino auf der großen Lein- wand erleben muss, auch wenn die Story keinen In- novationspreis gewinnen würde.
156' Cineplex
Die Barbaren -
Willkommen in der
Bretagne
(mex) Paimpont, ein klei- nes Dorf in der Bretagne. Die Einwohner haben ent- schieden, eine ukrainische Flüchtlingsfamilie aufzu- nehmen. Die Vorbereitun- gen laufen unter der Organi- sation des liberalen Bürger- meisters und der engagier- ten Lehrerin Joelle auf Hoch- touren, die Vorfreude auf Anwendung gemeinschaft- licher Hilfsbereitschafft steigt täglich. Doch dann die kollektive Ernüchterung: Die wachsende Nachfra-
ge nach Opfern aus der Uk- raine hat den osteuropäi- schen Fluchtstrom doch tat- sächlich kurz vor Paimpont versiegen lassen. Und so ist es dann, hoppla, eine Fami- lie aus Syrien, die vor lau- fenden Kameras des loka- len TV-Senders dem Begrü- ßungskomitee gegenüber- steht. Das sorgt wahrlich nicht bei allen Bewohnern gleichermaßen für Begeiste- rung... Der neuen Komödie der Filmemacherin Julie De- lpy gelingt es, problemati- sches Miteinander mit not- wendiger Ernsthaftigkeit so- wie entspannter Lockerheit in gute Kinounterhaltung zu wandeln.
103' Schloßtheater
Diva Futura
(sirk) Kann denn freie Lie- be Sünde sein? Welche Sün- de fragt man sich nach et- was mehr als zwei Stun- den. Denn in Giulia Loui-
se Steigerwalts biographi- schem Spielfilm geht es um Riccardo Schicchi, der als Fotograph begann, mit ei- ner Radiosendung mit Ilona Staller Bekanntheit erlang- te und später mit seiner ti- telgebenden Model-Agen- tur zum erfolgreichen Por- noproduzenten aufstieg. Basierend auf dem Buch "Sagen Sie ihrer Mutter nicht, dass ich Sekretärin bin" (2013) seiner langjäh- rigen Sekretärin und heuti- gen Journalistin Debora At- tanasio wird Schicchi (auch im Off-Kommentar) als et- was schrulliger, verträum- ter Freigeist vorgestellt. Un- ter der Regie von Steiger- walt geht es kapitelweise mehr um das Auf- und Ab- treten der "Künstler*innen", einen roten Faden gibt es nicht. Nackte Körper sind tabu, genauso wie freie Lie- be, Schimpfwörter oder die damals durchaus praktizier- te Ausbeutung. Mehr ge- schönte Agentur-Story als kritisches Zeitspiegelbild.
126' CInema
121' Cineplex
















































































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