Von Kathryn Voigt, 08.07.2020

Verdauungsgespräche und ein Outing

Heute geht es um die Wurst, genauer gesagt die Kackwurst! Aber keine Sorge, ich möchte nicht über meine Verdauung berichten, es geht viel mehr um die Hinterlassenschaften unser Haustiere.
Bevor wir uns die Hühner angeschafft haben, erklärten wir unseren Kindern, dass die Haltung von Haustieren nicht nur aus Knuddeln oder Füttern besteht, sondern auch unschöne Aufgaben mit sich bringt, in unserem Fall also beispielsweise den Stall ausmisten oder täglich im Garten nach Kötteln suchen. Da ich mich nun einige Woche alleine um all diese unschönen Jobs gekümmert habe, tagte am Wochenende der Familienrat und wir haben festgelegt, wer an welchem Tag Dienst hat. Seitdem läuft es deutlich besser! Leider scheinen nicht allen Tierbesitzern so zu denken…

In der Nachbarschaft leben viele freilaufende Katzen, und eine davon hatte sich unseren Sandkasten als Toilette ausgesucht. Nachdem die Töchter, damals noch deutlich jünger, mehrfach fragten, was das denn für eine klebrige, stinkende Masse an ihren Händen sei, haben wir den Sandkasten abgedeckt. Wir führten zusätzlich eine Kontrolle vor Spielbeginn ein, denn sobald die Folie vergessen wurde, fühlten sich die Katze eingeladen, ihre Notdurft schnellstmöglich zu verrichten - als würde sie nur darauf warten, dass ihre Toilette endlich frei würde. Irgendwann haben wir uns dann von dem Sandkasten getrennt, zumal die Kinder mittlerweile alt genug waren, um alleine auf den öffentlichen Spielplatz zu gehen. Auch wenn ich mich maßlos über die Hinterlassenschaften geärgert habe, kann ich irgendwie trotzdem Verständnis dafür aufbringen. Es liegt nunmal in der Natur der Stubentiger, allein durch ihr Territorium zu streifen, das Revier zu markieren und sich selbst auszusuchen, wo sie hinmachen. Sie gehen ja nicht an der Leine mit ihren Haltern Gassi.

Ekelhaft und unnötig!

Somit kommen wir nun zu den Hunden - oder eher deren Herrchen und Frauchen -, denn sie sind der eigentliche Grund für diesen Artikel. Wie kann es sein, dass Hundebesitzer ihre Tiere einfach so in den Vorgarten anderer Leute kacken lassen und den Haufen dann noch nicht einmal entfernen? Genauso wenig verstehe ich es, wenn sie den Köttel in ein Tütchen packen und selbiges dann in die Büsche am Wegesrand oder, und das ist Gott sei Dank bisher nur einmal passiert, über den Zaun in unseren Garten werfen. Aus dem Auge - aus dem Sinn?! Unsere Grundstücksgrenze liegt an einem Fußweg, der war an manchen Tagen voller Haufen. Vor ein paar Jahren habe ich beim Unkraut jäten mitgezählt - zehn Tretminen auf 36 Metern. Falls man einen übersah, klebte der Rest unter'm Schuh oder im Besen, den man dann reinigen oder entsorgen musste. Ekelhaft!


Ich habe mich dann auf die Lauer gelegt und alle Hundesitzer auf ihrer Runde nett und höflich angesprochen. Seitdem sind die Haufen weniger geworden. Ein schöner Nebeneffekt, den ich vorab nicht bedacht hatte: ich kenne nun die Namen der meisten Hunde, die täglich bei uns vorbeikommen und wechsle gerne ein paar Worte mit den Haltern. Manchmal helfen also Verdauungsgespräche ;-)

Hermann muss das Krähen noch üben!

Zum Abschluss noch das angekündigte Outing: Heute früh hat Hermine gekräht und heißt nun Hermann. Ein wenig Übung ist allerdings noch nötig, es hört sich aktuell an, als müsste er geölt werden. Auch bei Renate schätzen wir, dass es sich eher um einen Renato handelt. Mal schauen, ob sie demnächst auch kräht. Hermann wird uns also leider verlassen müssen, da wir keine Hähne halten können. Wer Interesse an einem gelben Seidenhahn hat, darf sich daher sehr gerne bei mir melden!


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Kathryn Voigt
45 Jahre alt, verheiratet, zwei Töchter, vier Hühner, Reiseverkehrskauffrau und ziemlich neu bei der na dann…
kathryn@nadann.de

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