Von Kathryn Voigt, 29.07.2020

Good Bye Puschelpopos!

Eigentlich dachte ich, dass ich es diese Woche nicht schaffe, einen Artikel zu verfassen. Es war richtig viel los: die erste Woche Home Office nach meinem Urlaub, die Kinder durften täglich in die Betreuung chauffiert und auch für die Hähne musste dringend ein neues Heim gefunden werden. Hinzu kommt, dass wir das kommende Wochenende endlich mal wieder komplett „ausgebucht“ sind. Aber der Reihe nach...

Arbeit: Vermutlich geht es euch allen nach der Rückkehr aus dem Urlaub ähnlich: zuerst bringt man sich auf den neusten Stand. Ich musste mich also durch ein Flut von „zur-Info-E-Mails“ lesen, was aktuell wirklich keinen Spaß macht: Wer wurde oder hat gekündigt, welche Partner haben den Kampf gegen die Buchungsflaute verloren und mussten schließen...

Es ist weiterhin wirklich heftig, wieviel sich aktuell in der Reisebranche innerhalb von nur drei Wochen tut! Zur Zeit bereiten uns hauptsächlich die Fluggesellschaften Bauchschmerzen. Diese treffen Entscheidungen, die einfach haarsträubend sind und mir wirklich viel unerfreuliche Arbeit verursachen. Unsere drei Partner-Airlines haben den Flugverkehr Gott sei Dank wieder aufgenommen und wir hatten uns gefreut, dass Kunden, die nach Ausbruch der Pandemie noch in Australien und Neuseeland geblieben waren, nun ihre gebuchten Rückflüge nutzen können. Aber leider weit gefehlt: China Airlines, eine taiwanesische Fluggesellschaft, bietet beispielsweise Flüge von Neuseeland nach Deutschland nur mit einem Stopp von mehr als acht Stunden in Taipeh an. So lange dürfen aber Fluggäste aktuell nicht im Transitbereich verweilen. Die bereits gezahlten Flugtickets können also nicht genutzt werden und die Kunden müssen Tickets mit anderen Fluglinien nach Deutschland buchen, welche preislich deutlich über dem Betrag liegen, den China Airlines für den nicht genutzten Rückflug erstattet. Ich darf diesen Mist ausbaden und das macht überhaupt keinen Spaß.

Kinder: Für die vierte Ferienwoche hatten wir schon im November eine Betreuung organisiert. Die Kids waren aufgrund der Sicherheitsvorschriften nun nicht in den üblichen Räumlichkeiten, aber es wurde eine gute Lösung gefunden und ganz viele tolle Aktivitäten auf dem Gelände angeboten, weil auch Ausflüge nicht erlaubt waren. Schade, dass maximal nur 12 Kinder gemeinsam betreut werden durften und Geschwisterkinder (wegen des geringeren Ansteckungsrisikos) gemeinsam in eine Gruppe eingeteilt werden sollten. So kam dann in unserem Fall eine altersheterogene Gruppe zustande, die nicht so leicht zusammenfand. Aber es war ja nur für eine Woche und schult andererseits auch das Sozialverhalten. Alles ok also!

Heute ist Freitag, noch zwei Tage bis zur Abgabe dieses Artikels, aber ich muss ihn jetzt schon fertigstellen, denn später kommen Freunde aus meiner Heimat, die über's Wochenende bleiben. Das bedeutet viel Spaß, aber auch aufräumen und putzen. Nicht, dass der Besuch noch über die ganzen Schleich-Pferde im Wohnzimmer stolpert oder von einer Wollmaus angegriffen wird! Die Kinder wollten alle zusammen in unserem Garten zelten, auch ein Lagerfeuer mit Stockbrot war geplant, aber es soll mal wieder regnen und wir werden uns also alle hier im Haus verteilen.

Ein kleiner Tipp am Rande: Um generell die Vor- und Nacharbeiten rund um einen Übernachtungsbesuch zu vermindern, bringt unser Besuch einfach die eigene Bettwäsche mit. Das spart richtig viel Zeit.

Farewell, mein lieber Trauerich!

Kommen wir nun zum vermutlich letzten Hühnerupdate aus dem heimischen Garten: Die vier Rabauken werden glücklicherweise nicht als Geierfutter im Allwetter-Zoo enden. Über eine (tier)liebe Arbeitskollegin habe ich den Tipp bekommen, dass es in einem bekannten Netzwerk eine Tierschutzgruppe gibt, wo ich mal versuchen sollte, unsere Hähne zu vermitteln. Mein Aufruf hatte Erfolg und mein Herz hüpft gleichzeitig vor Freude, aber auch Trauer, während ich diese Zeilen schreibe. Die Puschelpopos sind endlich vermittelt und werden gleich alle zusammen von einer guten Seele abgeholt. Sie wohnt sehr ländlich, hat ordentlich Platz, Erfahrung mit Federvieh, und, das ist das aller-aller Beste, ganz viel Lust auf unsere Truppe! Wir freuen uns alle so sehr!!


Hunger, Hunger, Hunger!!

Wir haben die Brut in den letzten zwei Tagen nun vor lauter Trennungsschmerz so sehr bekuschelt, dass sie aktuell ein wenig verwirrt und scheu sind, aber das ist egal. Hauptsache, sie dürfen ihr glückliches Hühnerdasein weiterleben.


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