Von Günter, 29.05.2013

ZAPPA/ JAMIE OLDAKER/ NORDGARDEN/ CHIP TAYLOR/ TYRONE VAUGHAN/ JAMES COTTON/ NAT ìKINGî COLE/ BAJOFONDO

Die letzte Frühwarnung für ZAPPA’s „A Token of his extreme“, das mittsiebziger TV-Special, das es (war es 1976?) sogar zur besten Sendezeit im ZDF zu sehen gab. Ich weiß zwar nicht, ob es noch dieselbe beinahe hypnotisierende Wirkung haben wird wie früher, schließlich haben sich Zeiten und Musikkonsum auch bei mir geändert, aber zur nächsten Ausgabe werde ich es gesehen haben und es wissen.

novembermäßig aber schön!

Noch ein kleiner Rückblick. Nicht ganz so weit und deutlich entspannter: JAMIE OLDAKER und sein „Mad Dogs & Okies“ Album aus 2005. Die Youngster bei der deutschen Plattenfirma haben sie damals unter den Teppich fallen lassen. Der beliebte Trommler hat für sein Solo-Werk, eine Hommage an die Musiker und Musik aus Oklahoma, ein paar seiner unbekannten Band-Leader (TAJ MAHAL, TONY JOE WHITE, ERIC CLAPTON, J.J. CALE…) zum musizieren eingeladen und heraus gekommen ist das wohl beste J.J. CALE Album, das m/f sich vorstellen kann und mit mehr Farbe. Alt aber Tipp!


Eine Stimme wie Schokolade!

Diese hier war schon mal auf dieser Seite. Dann war allerdings der Gesamttext zu lang, sie wurde eliminiert und vergessen. Was nach erneutem Anhören ein Fehler war. Terje NORDGARDEN firmiert auf „You gotta get ready“ ohne seinen Vornamen aber mit Gitarre und 3 relativ unbekannten, jedoch sehr einfühlsamen Begleitern an Orgel, Bass und Drums. Die Musik bewegt sich zwischen geschickt arrangierten beinahe US-Mainstream Rock Songs und akustischen Tracks mit einer Nähe zur alternativen Country Musik. Unaufdringlich, dafür sehr nachhaltig. Kompliment.


Tango rockt ?!

Yo, heute dominiert die Gitarre. Urgestein CHIP TAYLOR hat schon wieder ein neues Werk fertig. „Block out the Sirens of this lonely World“. Gleich mit 2 CDs drin. Eine mit 12 Titeln, eine mit nur 5. Geschrieben in Norwegen unter dem Eindruck des Terror-Anschlags und entsprechend dunkel, langsam und intensiv. Sehr gut, aber sehr novembermäßig (passt gerade gut zum Wetter..), die kleine Band kommt kaum mal komplett zum Einsatz. Anders bei den 5 Titeln der 2. CD. Die haben etwas Sonne im Herzen, leichten Rhythmus mit Blues-Einschlag und entspanntem Fuß-Wipp-Faktor. Diese Platte bringt ihm sicher nicht viele neue Fans, macht aber die vorhandenen glücklich.


Aus einer bekannten Musikerfamilie zu stammen, muss nicht von Vorteil sein. TYRONE VAUGHAN, Sohn von JIMMY entsprechend Neffe von STEVIE RAY, spielt ebenfalls Gitarre, singt und baut sein Haus auch auf den Blues. Allerdings nicht festgenagelt auf die 12 Takte, sondern mit deutlichen Einflüssen aus Rock (Southern) und Country. Wirklich jung ist er nicht mehr, entsprechend geübt und geschickt strickt er zusammen mit den Mitgliedern seiner Band ein Dutzend vornehmlich uptempo Mix-Cocktails aus den genannten Zutaten. Zu wissen, wie man die Stratocaster zum Sprechen bringt, liegt wohl doch in der Familie….

Gitarre hatten wir schon, Blues auch, was muss also kommen? Richtig! Die neue Plattes des Harmonika Spezialisten JAMES COTTON. Mit hochkarätigen Gästen (D. ALLMAN, C.LEAVELL, J. BONAMASSA u.a.) lässt er auf „Cottonmouth Man“ sein Musiker-Leben an sich vorbeiziehen. Grossartig, allerdings nur, wenn m/f Blues mag.

Zur Stimme. Eigentlich durchgängig zu bekommen, allerdings fast immer unvollständig und in ‘schürbeligem‘ Sound waren die spanisch-sprachigen Aufnahmen von NAT „KING“ COLE. Jetzt gib es „Canta en Espanol“ fast komplett (5 Titel fehlen aus gutem Grund) und hervorragend klanglich restauriert. Ob im flotten Tempo oder schmusig langsam, ein Genuss!
Zum Schluss einer meiner Favoriten. BAJOFONDO „Presente“ ist in 10 Jahren erst das 3. Werk dieser ‘Tango trifft die moderne Welt‘ Formation. Tango bleibt die Basis, fette, manchmal gar rockige Beats die ungewöhnlich zugefügten Zutaten, gelegentlich fetzende(!) Gitarren oder Klänge eines großen Orchesters, die Assoziationen an ALAN PARSONS PROJEKT (die frühen..) oder MIKE BATT wecken. Einfallsreich, überraschend, durchaus riskant, aber mehr als einmaliges Hören wert.
na dann... Tschüß! i.m.trend@muenster.de

All das und noch viel mehr gibt es ab sofort jeden Samstag von 11-15h in der Musik-apotheke in der Breiten Gasse 1 (Anzeigenannahme der na dann…). Herzlich willkommen!

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Günter Günter

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