Von Günter, 03.07.2013

SUBES/ RADIO GRENZENLOS/ HI-FLY ORCHESTRA/CHARLES WALKER & THE DYNAMITES/ WILL CALHOUN/

Neue Töne aus Neuseeland

Zunächst liefere ich hier das ‘r‘ nach, das im letzten Ohrenschmauch fehlte und direkt danach zu meiner (unser aller) Überraschung ein paar Worte zur 2. CD des Projektes SUBES. Heißt „Thrill from the Pill“ und war bislang nur durch selbst abholen in einem italienischen Tonträger-Fachgeschäft erhältlich.
Zusammen mit dem Vorgänger aus 2010 „Contra Bossa“ ist sie seit neuestem auch hier in den Läden zu finden. Ist beim 2010er Modell der Titel ziemlich Programm und diese „groovy“ Bossa Version sehr hörenswert, liegt bei „Thrill…“ der Akzent deutlich auf fetten funky Rhythmen. Der Latin- bzw. Brasil-Faktor bleibt im Hintergrund, Dub-Effekte und Betonung der instrumentalen Fähigkeiten übernehmen das Ruder. Soul-Jazz Fusion in italienisch-lite und hart am Puls der Zeit.


Absolut handgemacht, endlich fertig!

Organisiert von KARL WORTMANN, der zwischen allen Stühlen am Di. 2. Juli um 21.00h ein kurzfristig eingespieltes Urlaubsvertretungs-RADIO GRENZENLOS mit dem Untertitel ‚I play You the Blues…‘ mit u.a. Neuem von ERIC BURDON auf ANTENNE MÜNSTER in den Äther schickt.


Neue Stimme aus Nordwest

Ein wenig mehr am Sound der 60er, was den Soul Jazz angeht, orientiert sich das HI-FLY ORCHESTRA. Das aktuelle Album „Get Ready“ (es ist bereits deren 3.), erscheint auf dem AGOGO-Label unserer Freunde MO‘ HORIZONS und damit sind sowohl Sound, als auch Groove schon im Wesentlichen geklärt. Jazz für den Tanzboden oder das beschwingte Hören im eigenen Heim. Überwiegend instrumental, aber an ein paar auffälligen Stellen mit den Stimmen von KARL FRIERSON oder PAULA MORELENBAUM verfeinert und der Schuss Latin bzw. Brasil fehlt natürlich auch nicht.


Nach der Mischform werde ich jetzt mal eindeutig. Soul-Shouter oder. Rhythm’n’Blues-Sänger, ganz wie es beliebt, CHARLES WALKER und seine DYNAMITES bieten diesen entspannt aber treibenden, auf Blues basierenden Rhythmus, der spätestens seit JAMES BROWN oder WILSON PICKETT fast den gesamten Planeten erobert hat. Mit allem Drum und Dran, Back up Stimmen, Bläsern, fettem rollenden Bass und klarem Titel „Love is only Everything“.

Auch WILL CALHOUN, älteren Semestern vielleicht noch als Trommler bei LIVING COLOUR in Erinnerung, ist auf „Life in this World“ eindeutig. Das ist moderner (nicht modischer..) Jazz. Mit sehr vielen sehr namhaften Freunden und trotzdem sehr viel Freiheiten geht es hier durch auskomponierte Stücke (nur die letzten 3 von 12 sind von ihm selbst) in großer Besetzung, swingende Piano Trio Anwandlungen, recht freie Passagen zu beinahe funkigen Momenten. Natürlich wieder beim kleinen, feinen New Yorker Label MOTEMA, dass auch an dieser Stelle in letzter Zeit mit musikalisch sehr unterschiedlichen Tonträgern positiv auffällig wurde. Weiter so, bitte!

Bei unseren nordwestlichen Nachbarn finden sich immer wieder erstaunlich ausdrucksstarke und gut trainierte Stimmen. SELAH SUE, BIRDY… und hier und heute QEAUX QEAUX (COCO) JOANS. „No Man’s Land“, das aktuelle Album, klingt nicht ganz so traurig und sparsam wie BIRDY und weniger nach Soul und Reggae, als SELAH SUE, sondern wie das lange gereifte Werk einer mit beiden Füssen in der Rock Musik verwurzelten echten Sängerin. Nach den ersten beiden Titeln, die noch eher etwas konservativ und in Richtung von… daherkommen, entwickelt sie mit jedem weiteren Track ihren eigenen Stil, überrascht mit Wendungen in Harmonie, Rhythmus und Stimme. In der ersten Auflage liegt der CD eine gut halbstündige DVD eines Konzertmitschnittes bei. Da kann sich jede/r überzeugen, nix Studio-Trickserei, die kann das.!

Die eine oder andere Schublade habe ich heute bedient, hier kommt eine, für die ich wieder einmal kein beschriftetes Ablagefach habe…: FAT FREDDY’S DROP legen die 3. Studioplatte vor. Heißt „Blackbird“ und enthält 9 Titel dieses ebenso süffigen, wie schwer zu beschreibenden musikalischen Mixes à la FAT FREDDY’S DROP. Reggae kommt viel drin vor, mit feinen Bläser-Arrangements; lang sind die Tracks, dürfen atmen und sich entwickeln und JOE DUKIE’s auffällige Stimme tragen; sind nicht wirklich flott, trotzdem aber unbedingte Tanzmonster; erinnern an Soul oder Funk, ohne in typische Idiome zu zerfallen. Ihr merkt schon, hier bin ich Fan, hier will ich’s sein. Musik mit soviel Mensch drin kriegt m/f nicht alle Tage. Anhören!!
na dann... Tschüß!
i.m.trend@muenster.de

Achtung! Am Flohmarkt-Samstag (16.7.) ist die Musik-apotheke bereits ab 9.00h und bis 16.00h geöffnet. Mit einem ganzen Schwung extra für diesen Termin ausgesuchten LP und CDs aus dem Riesen-Fundus. Herzlich willkommen!

Archivtexte Ohrenschmauch

Günter Günter

Beiträge 2013