Von Günter, 16.04.2014

SAMUEL JON SAMUELSEN BIG BAND/ DAVIDGE/ HILDEGARD LERNT FLIEGEN/ RUSCONI/ G-LOUNGE 11/ JAZZ & MILK FOOTPRINTS

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die im Ohrenschmauch erwähnten Produkte sind nicht die einzigen, die mir gefallen oder die m/f in der MUSIK-aPOTHEKE findet. Vorgestellt werden jene, die an anderer Stelle eher unerwähnt bleiben. Hier kriegen sie zumindest ein Minimum Öffentlichkeit.
Für das JAZZFEST GRONAU (ab 26.4.) brauche ich hier nicht zu werben, Karten sind wg. des üppigen Programms sicher schon knapp. Aber auf Dienstag, den 29.4. muss ich dennoch separat hinweisen. Da treten zum einen die vielgelobten Groove-Monster SNARKY PUPPY auf und zum anderen die einzige isländische Afro Beat Combo, die ich kenne. Passend am Wochenende zuvor erscheint die neue Doppel-CD der SAMUEL JON SAMUELSEN BIG BAND „4 Hlidar“. Rumpelnder Afro Rhythmus mit voller Bläser-Dröhnung, in die sich auch schon mal eine Metal-Gitarre einschaltet. Big Band mit Wucht und Drive, einer ordentlichen Prise Funk und schier überschäumender Energie. Auf der Platte hilft sogar TONY ALLEN aus, aber auch ohne den werden sie Live eine ordentliche Rakete zünden.

29.4.:Afro Beat in Gronau!

Von handgemacht zu ebenso spannend programmiert etc. NEIL DAVIDGE, seit ’96 fest ins Helfer-Arsenal von MASSIVE ATTACK eingebunden legt mit „Slo Light“ sein erstes Album ohne die Pioniere aus Bristol vor. Klingt trotzdem sehr verwandt. Tiefe Bässe unter langsamen Rhythmen, dazu hervorragend ausgesuchte SängerInnen und auskomponierte Orchester-Arrangements, die ihm als ausgewiesenem Soundtrack-Spezialisten harmonisch aus der Hand fließen. Wer schon wieder zu lange auf eine neue MASSIVE wartet, ist hier bestens bedient.


Überbrückt zur nächsten MASSIVE.

Der Wechsel zu harten Drogen. HILDEGARD LERNT FLIEGEN kannte ich bisher nur vom Lesen. Zeitgenössische Jazz-Combo mit akustischem Instrumentarium, deren Konstruktionen (gelegentlich wird sogar gesungen) mich an die Frickel-Riffs von ZAPPA erinnern. Sie können zwischendurch auch mal lyrisch. „The fundamental Rhythm of unpolished Brains“ kann ich mir in MS am ehesten in der BLACK BOX vorstellen.


Bestens zum Hören UND Tanzen.

RUSCONI’s SONIC YOUTH Adaptionen hallen noch nach in meinen Ohren, mit „History Sugar Dream“ kommt jetzt (wieder) ein Album mit selbst gemachtem Klang. Beginnt sehr harmonisch mit einem feinen Gesangsstück um dann aber zügig in recht freie 3er Bandarbeit über zu gehen. Gebundene Rhythmen beherrschen sie natürlich auch, zerlegen sie aber sehr gern in ihre Einzelteile und spielen die diversen verwendeten Instrumente (bis auf das Sax) selbst. Verweise auf Pop, Anspielungen, Fragmente; sehr komplex, die muss m/f hören wollen!


Extra für mich (behaupte ich immer!) bringt die luxuriöse „G-LOUNGE“ IN Mailand ihre 11. Doppel CD Werbeträger Kompilation auf den Markt. Schönes Ambiente, schöne Verpackung, sehr eingängige House Music (kein ‚Hits!). Auf CD 1 nicht ganz so soft, wie angekündigt, dafür CD 2 auch nicht so tough. Beste Unterhaltung.

Das Label JAZZ & MILK gibt viel zu selten Kompilationen auf den Markt. Darum freue ich mich über jede einzelne umso mehr. Jetzt liegt „FOOTPRINTS“ vor. 15 Tracks aus eigener Produktion und dem Schaffen verbündeter Marken. Musikalische Vielfalt ist Trumpf. Vom fetten Brass Band Groove über Afro Beat und Hip Hop zu Latin Jazz, von Retro Sounds zu housigen Beats und bassigem Groove in variabelsten Strukturen. 15 x nirgendwo sonst (auf CD) zu findender feinster Stoff für den fortgeschrittenen Tanzboden!
na dann... Tschüß! i.m.trend@muenster.de

Reinhören & Verlieben
samstags von 11-15.00 Uhr:
Günter’s MUSIK-aPOTHEKE
Breite Gasse 1

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