Von Günter, 04.03.2015

Arno Tilsner

Arno Tilsner

Ich bin nicht der Meinung, dass wir Süd-West-Europäer die Energie für unseren aufwendigen Lebensstil von Despoten kaufen müssen, die - mit dem Geld aus der Öl- und Gasförderung - ihre autoritären Regime weiter an der Macht halten, während wir - in nicht weniger mörderischer Werte-Gemeinschaft mit unseren amerikanischen Freunden - den Planeten über jede Vernunft hinaus mit Gas- und Ölverbrennung aufheizen. Ende des allgemeinpolitischen Vorworts.


Im Detail arbeiten wir daher seit gut 3 Jahren an einer Wärme-Strom-Mobilitäts-Versorgung nur aus Sonnenschein. Was in Südeuropa, nahe dem 37. Breitengrad gelingt, ist so in Münster, nahe dem 52. Breitengrad, nicht möglich.
Begründung: während die Sonne auf dem 37. Breitengrad in den 4 kritischen Monaten November, Dezember, Januar, Februar noch mehr als 30% des Spitzenwertes aus dem Juli liefert, sind es in Münster im Winter keine 10%. Dementsprechend steigt mit jedem Breitengrad nordwärts der winterliche Wärmebedarf.

Was können wir tun? Zunächst einmal tun wir das, was uns schon im Süden das Ziel der autarken Versorgung erreichen ließ: wir dimensionieren das Solarkraftwerk so, dass es mit 30% des sommerlichen Spitzenwertes den gewünschten Bedarf deckt. Um die Monate mit weniger als 30% kümmern wir uns später.

Referenzanlagen in Münster im Blick wissen wir, dass installierte 10 kWp hier zu gut 9.000 kWh Strom aus Sonne pro Jahr führen. Das wäre ein Anfang.
Da wir mit Vorliebe Second-Hand-Module der 200 Wh Leistungsklasse verwenden, die pro Stück ca. 2qm Fläche belegen, gehören 100 qm aufgestellt. Materialkosten für die Ständer laut Angebot ca. 5.000,- EUR, Amortisationszeit bei 20 Cent Strompreis fast 3 Jahre für die Ständer, nicht die Module :)!
Samstag zum Hornbach und an Hand der vorgefundenen Materialien eine Konstruktion zum Aufständern überlegt. Fazit: 4 qm für 36,- EUR oder 100 qm unter 1.000,- EUR oder weniger als 7 Monate Amortisationszeit.

Solar im eigen Garten

Den Härtetest hat der Prototyp schon in der Gewitternacht von Sonntag auf Montag erlebt. Wenn Blitz und Donner nicht so nahe beieinander gelegen hätten, wäre ich nachts um 2h bei heftigen Sturmböen glatt rausgerannt, um mich von der Standfestigkeit der Konstruktion zu überzeugen. Unnötig! Morgens stand alles so, als hätte es keinen Gewittersturm gegeben.
Weiter machen, in 3 Wochen wissen wir schon wieder mehr!
- Arno Tilsner


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