Von Günter, 21.10.2015

RICHARD HAWLEY/ JON CLEARY/ ANE BRUN/ HEIMATLIEDER AUS DEUTSCHLAND/ KREUSCH BROS./ EVENING HYMNS/ ESKA/ PENSION SCHMIDT

So viel Murks gibt es auf dieser Seite selten. Die Angabe zum Konzert von CRISTINA BRANCO falsch. Das Konzert war am Sonntag, den 18.10. Es tut mir leid, das kann ich nicht mehr reparieren.

Und dann auch noch 2 Bildunterschriften vertauscht. Ich muss an meiner Konzentration arbeiten….

Dabei hilft mir so überlegte und unaufgeregte Musik, wie sie RICHARD HAWLEY auch auf seinem neuen Album „Hollow Meadows“ bietet. Gesangsvortrag so besonnen wie LEONARD COHEN, die Musik so schnörkellos und klar, wie BRYAN FERRY in seinen besten Zeiten. Auch sein bereits 7. Anlauf ist wieder ein Genuss.

„Go Go Juice“ ist das erste, was ich von JON CLEARY seit etwa 20 Jahren höre. Er hat sich kaum verändert, mischt Soul und Blues mit ganz viel New Orleans und erzählt singend aus seinem Leben. Überraschung: Er eröffnet die CD mit einer Ska-Nummer mit feinen Bläsern und allem, die in ihrem Verlauf jedoch seinem angestammten Swamp Groove angepasst wird.

Mit „When I’m free“ macht ANE BRUN bereits das halbe Dutzend Studio-Platten unter eigenem Namen voll. Und es ist die erste, die ich ohne Konzentrationspause in einem Zug durchhören konnte. Sie besinnt sich auf ihre Tugenden als Verfasserin feiner Texte zu nicht zu schönen Melodien und singt durchaus eigenwillig, aber sehr überzeugend. Wer sie bislang zu schwierig fand, kriegt hier einen sehr hörbaren Einstieg.

Eingewanderte Musik

„HEIMATLIEDER AUS DEUTSCHLAND“ ist bereits die 2. CD mit Liedern, die mit den Menschen eingewandert sind. Aus Spanien, Italien, dem Balkan, dem Nahen Osten, Afrika… Besonders daran ist, dass diese Lieder von Ensembles in gemischten Formationen aus diversen Nationalitäten gemeinsam und mehr in der Tradition, als unnötig modernisiert vorgetragen werden. Balkan mit Kuba, Spanien mit Afrika, ungemein lebendig und ein längst nicht mehr benötigter, weiterer Beweis, dass gemeinsam musizieren mühelos Grenzen beseitigt. Der 1. Teil heisst übrigens „NEW GERMAN ETHNIC MUSIC“ und ist bisher leider ungehört an mir vorbei gekommen.


Familie & Freunde

Auch aus Deutschland, aber mit ganz anderer Motivation kommen die KREUSCH BROS. Daher. CORNELIUS CLAUDIO (Piano)und JOHANNES TONIO (Gitarre) haben sich für „“Two Worlds one“ mit dem Perkussionisten JAMEY HADDAD und der Sängerin BADI ASSAD verstärkt. World Jazz mit in exzellent sparsamer Ausführung. Frau Assad bringt etwas Brasilien ein, die Kreusch Büder ihre Erfahrung aus Klassik und Jazz und die Handtrommeln sorgen für ein abwechslungsreiches rhythmisches Fundament. Erinnert mich an JOE ZAWINUL’s letztes Projekt, aber eben ohne Strom (Fender Rhodes gilt nicht.)


EVENING HYMNS nennt sich das Projekt von JONAS BONNETTA und dessen Album „Quiet Energies“ klingt wie eine Mischung aus TOM PETTY’s ‚Free Falling‘-Zeit und britischen Gitarrenbands aus der Zeit der SMITHS. Eingängige Harmonien, nicht zu gefällig und ein eher weicher, runder Band-Sound aus dem immer mal wieder ein etwas kräftigerer Gitarren-Akkord durchscheint. Eigentlich nicht neu, aber so gut gemacht immer eine willkommene Klangfarbe.

Überzeugend!

Ein starkes Debüt liefert die britische Sängerin ESKA ab. Ihre Stimme setzt sie ebenso vielseitig, von intim und vertraut zu überschäumend, ein, wie sie den selbst gestrickten musikalischen Background aus unterschiedlichsten Elementen gestaltet. Zwischen allen Stühlen, Folk, Soul, Psychedelic, Reggae in ganz eigener Mischung, mit konventionellen Instrumenten, Elektronik und diversen Gegenständen, die meistens nicht zum Musizieren verwendet werden. Eine so eigenwillige und dennoch ‚leicht konsumierbare‘ Klangwelt habe ich lange nicht gehört. Unbedingt empfohlen!


Mein Glückwunsch an die PENSION SCHMIDT zum Gewinn des diesjährigen APPLAUS! Wer diesen Preis nicht kennt, wird gern Vor Ort aufgeklärt.

na dann... Tschüß!

i.m.trend@muenster.de

Reinhören & Verlieben
samstags von 11-15.00 Uhr:
Günter’s MUSIK-aPOTHEKE
Breite Gasse 1

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