Von Günter, 30.11.2016

ACOUSTIC YOGA/ AFRICAN RUMBA/ MARINA & THE KATS/ THE BLACK 80s/ DANIEL AVERY/ ALIEN ENSEMBLE / NINA MYA/ KING CRIMSON

Schön, bei PUTUMAYO gibt es 2 prima Neuheiten. ACOUSTIC YOGA mit 11 sehr chilligen, akustischen Songs für alle, die der programmierten Beliebigkeit der Musik dieses Sektors einen handgemachten authentischen Klang entgegensetzen möchten. Und AFRICAN RUMBA, der Name ist Programm. Kleiner Wermutstropfen, der eine oder andere Titel dieser quirligen, melodischen Zusammenstellung wurde bereits in der Vergangenheit des Labels verwendet. Aber wer, ausser Wolfgang, hat schon (fast) alle Werke aus diesem Haus.

Feiner Swing. Ohne Elektro

Vielleicht war jemand am 4. Im Konzert von MARINA & THE KATS im Hot Jazz Club. Für alle anderen, diese kleinst Big Band liefert auf ihrem Album „Wild“ eine bunte Mischung zeitgemässer Swing Musik. Marinas Gesang, von kindlich unschuldig bis angehender Vamp, begleitet und umspielt von den wenigen aber sehr vielseitigen Musikern und die Songauswahl, meist eigene Kompositionen, lassen die Spielzeit von 16 Songs, fast 60 Minuten, wie im Flug vergehen. Viel Swing, etwas Doo Wop, viel Gipsy, etwas Latin und eine pfiffige Version von Guns’n’Roses‘ ‚Paradise City‘ machen selbst nach der x-ten Wiederholung noch Spass.


Stramme Club-Musik in der besten 80er House Tradition bringen die THE BLACK 80s auf „Heart to Art. Dabei keineswegs rückwärts gewandt, sondern in Sound, Tempo und wenn Vokal-Einsatz, dann absolut auf der Höhe der Zeit. Es geht über weite Strecken der 10 Titel allerdings auch gut ohne Stimme. Beats, Strukturen, Melodien funktionieren, wenn genügend Ideen und Vorstellungen umgesetzt werden. Dann kann neben knappem Rhythmus und mehr gesprochenen Parts auch mal ein richtiger Song mit etwas weniger Tempo dabei sein. Sonar Kollektiv nimmt keine Blender.

K7 auch nicht. Und schon gar nicht für die „DJ-Kicks“ Reihe. DANIEL AVERY bringt auf seinem Anlauf ein ganzes Bündel ‚Beat-Theoretiker‘ zusammen. In 16 Tracks (davon 3 eigenen) ist das hier eine kosmische Reise zum Planeten Techno. Mal in gemässigtem Tempo mit Klangflächen im Vordergrund, meist aber in flotter Fahrt für den vom Stroboskop zerschnittenen Nebel auf der Tanzfläche.

Kammermusikalisch bis frei…

Und noch was sehr Ausgefallenes. Das ALIEN ENSEMBLE, 7 Mann hoch, mit Vibraphon, Piano, Drums und 4 Bläsern inkl. Flöte schafft es ein ausgesprochen organisches Klangbild in zeitgenössischem Jazz. Kein Free-, kein Rock-, sondern eine ausgewogene Mischung aus Komposition und Improvisation. Weich fliessend von harmonisch zu leicht dissonant zu kammermusikalisch orientiert. Braucht Ruhe und Zeit für den Genuss. Heisst einfach „2“.


Vokal Jazz aus Finnland

Dagegen ist NINA MYA’s „Closure“ sehr viel konservativer in der Ausführung. Die Sängerin mit begleitendem Quintett bietet neben ihrer durch die Tradition geschulten Stimme und überwiegend eigenen Titeln auch 3 Cover-Versionen, von Mongo Santamaria zu Aretha Franklin, mit denen sie ihr persönliches Musik-Universum andeutet.


Und dann war da noch Robert Fripp, der Technik Freak, der sich die passenden Gelegenheiten sucht, frühere Werke seiner Band KING CRIMSON in Klang und Format auf der Höhe der Zeit neu zu präsentieren. In diesem Herbst (40th Anniversary) sind das „Three of a perfect Pair“ und „Beat“. Beide in der Begleitung von A. Belew, Tony Levin und B. Bruford. Beide mit neuem (2016er) Stereo Mix, Bonus Track(s)auf CD, Video(s), dem Mix zum 30. Album Jubiläum (2004) und verschiedenem, weiteren Material auf DVD, in MLP Lossless 5.1 und DTS 5.1. Surround Sound, die in diesen erneuten Jubiläums-Paketen enthalten sind. Sagte ich nicht Technik-Freak?

na dann... Tschüß!
i.m.trend@muenster.de

Reinhören & Verlieben
samstags von 11-15.00 Uhr:
Günter’s MUSIK-aPOTHEKE
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