Von Ruprecht Polenz, 08.01.2025

Als gäbe es nicht genug...

... was beim Blick auf 2025 Sorgen macht, kamen in der Silvesternacht auch noch Böller und Feuerwerksraketen dazu, die in Menschenmengen statt in den Himmel geschossen wurden. Auch Polizei und Rettungskräfte waren mit Pyrotechnik angegriffen worden.

„Fünf Tote durch Silvester-Feuerwerk – Böller-Angriffe auf Polizisten“, „42 Silvester-Verletzte im Unfallkrankenhaus - Berliner Polizei meldet 400 Festnahmen“, „Hoher Schaden durch Brände“. - Manche Zeitungsartikel über die Silversternacht in deutschen Städten lesen sich wie Kriegsberichterstattung.

Feuerwerkskörper werden je nach ihrer Gefährlichkeit in die Kategorien von eins bis vier eingeteilt. Das klassische Silvesterfeuerwerk, also Raketen, Böller und Batterien, fällt in die Kategorie F2 und darf ab 18 Jahren gekauft und verschossen werden.

Die sogenannten Streu- oder Kugelbomben gehören zu Großfeuerwerk der Stufe F4 und dürfen in Deutschland nur von professionellen Feuerwerkern gekauft und eingesetzt werden. Diese kugelrunden Sprengkörper werden bei Feuerwerksshows durch spezielle Rohre in mehr als hundert Meter Höhe geschossen, wo ein Zünder die Kugel am Höhepunkt ihres Fluges explodieren lässt. Bunte Sterne breiten sich dann kugelförmig über den Nachthimmel aus.

Am Boden gezündet entfalten diese Streubomben eine verheerende Wirkung. Die Zündschnur zündet die Ausstoß-Ladung in Sekundenschnelle. Zum Weglaufen bleibt keine Zeit. Das Material, das auseinander geschleudert wird, brennt mit weit über 2000 Grad ab. Schlimmste Verletzungen sind die Folge.

In Polen und Tschechien werde auch dieses Feuerwerk der Kategorie F4 frei auf Märkten verkauft, sagte der Pyrotechniker Karsten Schneider vom Deutschen Sprengverband der FAZ. So gelange es dann illegal auch nach Deutschland.

Zwar kamen diese Streubomben in Münster wohl noch nicht zum Einsatz, Aber die WN überschrieben ihren Bericht über die Silvesternacht in Münster trotzdem:"Es muss sich etwas ändern.“ Schließlich waren auch in Münster Einsatzkräfte mit Pyrotechnik angegriffen und verletzt worden.

Stattdessen sollte die Stadt vor den Aasee-Terassen oder im Hafen um Mitternacht ein Großfeuerwerk veranstalten, um das neue Jahr gebührend zu begrüßen. Oder noch besser: Es gibt eine große, nächtliche Drohnenshow über dem Aasee.

Ihnen allen wünsche ich ein gesundes, friedliches und frohes Jahr 2025.

Archivtexte Presseausweis