Von Ruprecht Polenz, 21.08.2024

Diesen Presseausweis schreibe ich ...

... auf der Rückfahrt von unserem traditionellen Camping-Urlaub in Südfrankreich. Außer unseren Kindern und Enkeln waren auch wieder unsere Geschwister und unsere Nichte mit ihren Kindern dabei.

Ihr Mann hatte zwar beim Aufbauen mithelfen können. Dann aber mußte er wegen der Olympischen Spiele am nächsten Tag nach Paris. Er ist Oberst der französischen Luftwaffe und war mitverantwortlich für den Schutz des Pariser Luftraums während der Spiele. Vor allem vor Drohnen-Angriffen hatte man Sorge gehabt.

Außer ihm hatten 50.000 französische Sicherheitskräfte keinen Sommerurlaub mit ihren Familien, weil sie für die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler und der 15 Millionen Besucherinnen und Besucher sorgen mußten, die zu den Olympischen Spielen nach Paris gekommen waren.

Wie wir inzwischen wissen, ist alles gut gegangen. Aber mit etwas Phantasie können wir uns die Nervenanspannung der Sicherheits-Verantwortlichen vorstellen, die erst abfällt, wenn die Spiele sicher zu Ende gegangen sind.

Erst drei Tage vor Urlaubsende kam der Mann unserer Nichte wieder zu seiner Familie auf den Campingplatz. Wir haben uns bei ihm dafür bedankt, dass er so gut auf alles aufgepaßt hat und - stellvertretend für die 50.000 anderen - mit ihm angestoßen.

Kommenden Samstag freue ich mich auf das Spiel von Preußen Münster gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ich weiß nicht, ob es ein sogenanntes „Hochrisiko-Spiel“ ist, bei dem besonders viele Polizisten zum Einsatz kommen, um Zusammenstöße zwischen den Fans zu verhindern, die nicht so friedlich sind.

Aber auch bei normalen Heimspielen des SCP sind viele Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, um den Verkehr an der Hammer Straße zu regeln und rund um das Stadion für Ordnung zu sorgen.

Die meisten von ihnen hätten wahrscheinlich lieber ein freies Wochenende, zumal sie sowieso mehr Überstunden angesammelt haben, als sie abfeiern können.

Ich bin sicher, jede Polizistin und jeder Polizist würde sich freuen, wenn sie von den Fans auf dem Weg zum Stadion ein „Danke für Ihren Einsatz“ hören würden, oder ein dankbares Lächeln bekämen. Verdient haben sie es allemal.

Wir bedanken uns viel zu selten. Beim Kassierer im Supermarkt, bei der Briefträgerin, beim Service-Personal im Restaurant, bei den Mitarbeitern vom Paketdienst. Wir halten es meist mit dem westfälischen Motto: nichts gesagt ist gelobt genug. Aber nichts stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt mehr, als ein Dankeschön– Ruprecht Polenz

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