Von , 15.06.2016

Arno Tilsner

Arno Tilsner

Peter-Paul hat mir geschrieben, er verstünde nicht, warum wir Strom für ca. 80 Cent pro kWh produzieren, wenn ich doch gleichzeitig von einem Preis bei ca. 5 Cent pro kWh ab Solarmodul schreibe.
Nun, ein Solarmodul ist eine Glasplatte im Aluminiumrahmen, aus deren Anschlüssen - wenn die Sonne darauf scheint - Gleichstrom fließt. Schiebt der Wind eine Wolke zwischen Modul und Sonne oder wird es Nacht verringert sich sofort der Stromfluss oder kommt ganz zum Erliegen. Mit Solarmodulen alleine
ist also keine eigene rund-um-die-Uhr Stromversorgung zu machen. Dafür brauchen wir mindestens 3 weitere Zutaten: einen Laderegler, der den schwankenden Stromfluss aus den Modulen für die Lagerung in den Stromspeichern (Akkus) aufbereitet, die Akkus selbst und einen Wechselrichter, der den gespeicherten Akku-Strom für die Steckdose zu 230V Haushaltsstrom
wandelt.
5 Cent kostet die kWh, wenn sie in Münster ein optimal zur Sonne
ausgerichtetes Modul verlässt. Die drei Stufen danach kosteten in unserer
Modellrechnung 75 Cent. Wie ich schrieb, müssen wir viel besser werden, wenn wir die 25 Cent pro kWh der Stadtwerke mit selbst erzeugtem Solarstrom erreichen wollen.
Auf unserem Weg dahin haben wir eine Palette Solarmodule gekauft und die ersten 8 von 30 auf einem unserer Dächer in die Sonne gelegt. Die Gesamtinvestition steigt damit von ca. 25 auf ca. 32 Tausend EUR. Gleichzeitig kommen beträchtlich mehr eigene kWhs in den Verbrauch. Mit ca. 60 Cent pro kWh sind wir unserem Ziel um 20 Cent näher gerückt. An dieser Stelle dämpfe ich schon mal alle Erwartungen, wir könnten möglicherweise in 2 weiteren 3-Wochen Schritten unser Ziel erreicht haben.
Wenn dem so wäre, gäbe es schon jede Menge Startups mit dieser Idee am Markt. Wie auch immer: dies ist ein öffentlicher Versuch, der zeigen
will, wie weit man ohne Subvention mit handelsüblichen Komponenten bei der Versorgung mit selbst erzeugtem Strom kommt. Für diese Woche halte ich 60 Cent pro kWh als Stand der Dinge fest. In 3 Wochen gibt es einen neuen Zwischenstand, auf den ich selbst gespannt bin. Wie weit werden wir kommen?


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