Von , 27.07.2016

Wer meinen Presseausweis vor 3 Wochen gelesen hat,

Arno Tilsner

mit der darin ausgedrückten Begeisterung für den BMW i3, konnte glauben, dass in dieser Woche ein i3 als neuer Dienstwagen auf dem Hof steht. Ich war mir am Ende unseres ausgiebigen 4-Wochen-Tests sogar sicher.


Nun sind allerdings Erkenntnisse aufgetaucht, die eine Seite beleuchten, die der Autobauer von sich aus nicht ins Gespräch gebracht hat.

Schon nach kurzem Gebrauch weiß BMW über den Fahrer mehr als der Fahrer über sich selbst. Die Existenz eines lückenlosen Bewegungsprofils hat ein Prozess vor dem Kölner Landgericht ans Licht gebracht, in dem die Staatsanwaltschaft Bewegungsdaten von BMW anforderte.

Renault - Classic Car

Nach anfänglichem Zögern hat BMW geliefert. Eine Besonderheit in dem Fall: seit dem Unfall, bei dem vor 8 Monaten ein Radfahrer zu Tode gekommen war, befand sich das Unfallfahrzeug in Polizeigewahrsam. BMW lieferte das sekundengenaue Protokoll der Unfallfahrt aus seinen Datenbeständen.
Während ich noch damit beschäftigt war, diese Daten über die dunkle Seite von BMW in meinem Kopf zu ordnen, kam mir Dave Dumanis Foto auf den Bildschirm. Es zeigt George Orwells Konterfei mit dem Satz: 'I wrote 1984. as a warning, not as a fu..ing instructions manual'.


1984. war vormals Science-Fiction. Mit jeder Investition in ein modernes Elektrofahrzeug helfen die Käufer*innen Orwells Fiction als neue Wirklichkeit zu errichten. Dazu sage ich NEIN.

Statt des i3 steht deshalb ein Classic Car auf dem Hof. Der Elect'Road, von dem Renault 2003 eine kleine Serien von 500 Fahrzeugen gebaut hat, kann elektrisch fahren wie der i3 - nur mit Kurbelfenstern und ohne Datenspeicher. Nächste Woche Mittwoch starte ich damit mit Manni eine Verteiltour für die na dann... . - Arno Tilsner

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