Von Arno Tilsner, 24.05.2017

Turbulente 3 Wochen seit meinem letzten Presseausweis.

Dabei auch ein ellenlanges Telefongespräch mit einer Leserin, die unbedingt von mir eine Begründung hören wollte, warum in drei Teufels Namen Ruprecht Polenz die Gelegenheit zu regelmäßigen Kommentaren in der na dann... bekommt.

Meine Antwort interessiert andere vielleicht auch: weil er in wesentlichen Punkten der öffentlichen politischen Diskussion eine ganz andere Position vertritt als ich und ich der Meinung bin, dass es zur politischen Diskussion in einer Demokratie gehört, der anderen Meinung eine Öffentlichkeit zu geben, wenn man selbst mit seiner Meinung gehört werden will.

einmal vorgeheuchelt demokratischen Saudi Arabien "großartige" (entsetzlicher Trumpsprech) amerikanische Waffen im Wert von über 100 Milliarden Dollar zu verkaufen. Der Waffen-Deal ist auch gegen den Iran gerichtet, der nicht zögern wird, sich bei den Russen mit einem dazu passenden Waffenarsenal einzudecken. Das große Geschäft mit dem Krieg, vor unseren Augen auf der nächsten Stufe der Eskalationsleiter.
Ebenfalls vor unser aller Augen nähern sich die Menschen auf ihrem Planeten der 2-Grad-Erwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit. In Deutschland haben viele das Risiko eines unkontrollierbaren Klimawandels erkannt und wünschen sich eine Energiewende. Die kommt allerdings immer schleppender voran.

Ich frage mich seit Jahren warum? Bei der intensiven Suche nach Antworten fiel mir einiges Wissen über Stromerzeugung aus Sonnenlicht und über Stromspeicherung zu. Letzten Mittwoch fragte ich beim Elektroinstallateur an, ob er den Bürobereich der na dann... für eine Eigenversorgung mit Solarstrom vom Stadtwerkenetz trennen kann. "Und was ist, wenn die Sonne mal nicht scheint", war seine Gegenfrage. Dazu fiel mir erstmal nix mehr ein. Wenn man sich mit einer regenerativen Stromversorgung (ganzjährig rund um die Uhr) beschäftigt, gehört die Frage von schwankenden Stromerträgen (wegen Wetter und Jahreszeit) nach meinem Sachverständnis an den Anfang, nicht ans Ende der Überlegungen. Ganz anders der Fachmann: er hat 100 kleine und große Solaranlagen ans Netz gebracht, die für Investoren ein gutes Geschäft mit garantierten Erträgen sind, weil die Antwort auf die Frage "was ist, wenn die Sonne mal nicht scheint" mit parallel weiter laufenden Braunkohlekraftwerken beantwortet wird. Verständlich, dass der Fachmann mich aus seiner Sicht fragt: wie willst Du weiterarbeiten, wenn ich Dich von der Braunkohle als Backup trenne?

Statt dass Wind und Sonne Braunkohle Schritt für Schritt bei der Stromerzeugung ersetzen, arbeiten konventionelle und regenerative Kraftwerke bei der deutschen Energiewende nebeneinander und gegeneinander statt miteinander. Dazu werden wir eine vernünftige Alternative zeigen

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