Von Arno Tilsner, 20.03.2019

Wenn die Energiewende gelingen soll,

Wenn die Energiewende gelingen soll, liebe Leserinnen, liebe Leser, für die auch in Münster letzten Freitag einige tausend Menschen auf die Straße gegangen sind, braucht die Menschheit einen Energieträger, der Kohle, Öl, Erdgas und Kernbrennstoff ersetzt. Seit Jahrzehnten steht im Raum, dass Wasserstoff dieser Energieträger sein könnte.

Seine Faszination besteht darin, dass Wasserstoff unter Aufnahme von Energie aus Wasser gewonnen wird und bei der Abgabe von Energie wieder zu Wasser(dampf) wird. Wenn Sonne und Wind den Strom für diesen Prozess liefern, ist er an eleganter Umweltverträglichkeit kaum zu überbieten.

Warum, stellt sich an dieser Stelle die sehr berechtigte Frage, ist er dann noch nicht im Alltag der Weltgesellschaften angekommen?

Der Alltag wird durch Produkte und Dienstleistungen bestimmt, die sich am Markt durchgesetzt haben. Der Gebrauch von Wasserstoff ist nicht dabei. Nicht weil er nicht funktioniert, sondern weil der Preis nicht stimmt. Öl, Kohle, Gas, Kernbrennstoffe sind billig zu haben, weil Erzeuger und Verbraucher die Vor- und Folgekosten ihrer Nutzung ignorieren. Ausgerechnet die eigenen Kinder sind es nun, die von den Eltern ein Ende dieser Lebensweise auf Kosten ihrer Zukunft fordern.

Seit ich 2012 in das Thema eingestiegen bin, um am Beispiel der na dann... sehr konkrete Schritte einer möglichen Energiewende zu unternehmen, umkreise ich das Thema 'Wasserstoff'. Eben so lange versperrt der Preis von ca. 100.000 EUR für einen produktionstauglichen Elektrolyseur den Weg. Bis zum Donnerstag letzter Woche, als vormittags gegen 11 Uhr dieses Hindernis plötzlich verschwand.

Vor mir an einem kleinen Messestand in Düssldorf stand ein Mittfünfziger mit ruhiger Stimme und lebhaften Augen, der diese Geschichte erzählte: eigentlich hatte er vor 5 Jahren von der italienischen Firma ACTA nur einen Elektrolyseur kaufen wollen, um in seinem Unternehmen in Thailand genau das zu tun, was wir in Münster vorhaben. Inzwischen hat er nicht nur einen Elektrolyseur sondern die ganze Firma gekauft, um sie als internationales Startup Enapter in den weltweiten Hochlauf einer beginnenden Wasserstoffwirtschaft zu schicken.

Thomas

Wahrscheinlich hätten wir Sebastian-Justus Schmidt nie getroffen, wenn nicht Thomas Chrometzka im Enapter-Team arbeiten würde. Thomas hatte in Münster eine launige Studentenzeit, als na dann... Leser in einer WG, die er in den 2000er Jahren natürlich über uns fand.


Wir kennen nicht alle na dann... Leserinnen und Leser der letzten 38 Jahre. Aber wenn wir mit einem an einem gemeinsamen Projekt arbeiten, wie seit Donnerstag mit Thomas und Sebastian, dann ist es mitunter so, als wenn man sich das halbe Leben lang kennt.

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