Von Arno Tilsner, 25.11.2020

Lockdown und Hoffnung auf diverse Impfstoffe, auf diesen beiden Säulen ruht die staatliche Pandemiebewältigung, liebe Leserinnen, liebe Leser

Für beide Säulen werden Milliardenbeträge aufgewendet. Leider wurde die dritte Säule, die Entwicklung eines Therapeutikums, das die Replikation des Virus in menschlichen Zellen hindert, diese dritte Säule wurde bei der Planung des Geldsegens im Frühjahr nicht berücksichtig. Sind in den entsprechenden Gremien nicht genug Professoren an Bord? Oder befindet man sich beim RKI von Anfang an in einem Tunnelgewölbe, das nur den einen Ausgang kennt oder kennen will: Impfung?

Ich stelle diese Frage nicht als Querdenker sondern als Denker, genauer gesagt als Kaufmann, den die Frage nach einer besten Lösung fast ein halbes Jahrhundert begleitet. Murks wird im Geschäft nicht einfach weiter bezahlt und mit einem 13. und 14. Monatsgehalt belohnt. Murks fällt im Geschäft durch.

Am 16. Juni 2020 erscheint in der ÄrzteZeitung online eine Meldung, dass Würzburger Forscher im Laborversuch ein 1988 zugelassenes, seit dem millionenfach verabreichtes Medikament ausgemacht haben, das die Vermehrung von SARS-CoV-2 reduziert.

Am 20. Oktober 2020 veröffentlicht die medizinische Fakultät der Universität Münster die Nachricht, dass eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Ursula Rescher belegt hat, dass das im Juni von den Würzburgern untersuchte Medikament "sowohl die Aufnahme von SARS-CoV-2 Viren in die Zellkultur als auch ihre Weiterverbreitung hemmt, ohne dabei Zellen oder Gewebe zu beschädigen".

Am 12. November 2020 erscheint im JAMA Network der Bericht über eine kleine Studie zu dem an der Uni-Würzburg und an der Uni-Münster identifizierten Medikament. Forscher der School of Medicine, Washington University in St Louis haben die Studie mit 152 zuvor coronainfiziert getesteten Teilnehmer:innen durchgeführt.

Fazit 1: 'Keine mit (dem Medikament) behandelten Patienten erfüllten die in der Studie definierten Kriterien für eine klinische Verschlechterung, während 8,3% der Patienten, die Placebo einnahmen, diesen Endpunkt erfüllten.'

Fazit 2: Es müssen weitere Studien durchgeführt werden, um dieses Ergebnis zu bestätigen oder zu widerlegen.

Am 21. November 2020 gibt Professor Stephan Ludwig, Virus-Experte der Uni Münster aus der AG Rescher, ein Interview in den Westfälischen Nachrichten Zitat: "Impfstoffe und Medikamente sind eigentlich immer gleich wichtig. Insofern ist es auch ein bisschen unglücklich, dass man sich in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung extrem auf die Impfstoffe stürzt und da auch sehr viel Geld investiert – mehr als in die Forschung für Medikamente, mit denen wir akut die Krankheit bekämpfen können und für die sehr, sehr wenig getan wird. Da gibt es kaum signifikante Unterstützung."

Mein Fazit: Frau Merkel, Herr Spahn, machen Sie jetzt ganz schnell die Kasse auf, für die dritte Säule, die für eine erfolgreiche Pandemiebekämpfung unerläßlich ist. - Arno Tilsner

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