Presseausweis
Von Arno Tilsner, 10.05.2023
Wettbewerb nach anglo-amerikanischer Art...
... liebe Leserinnen, liebe Leser, war eine der treibenden Kräfte hinter dem wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg der alten Bundesrepublik aus den Trümmern der Hitler-Diktatur.
Die soziale Marktwirtschaft war ein absolutes Erfolgsmodell. Später wurde auch die vierte ehemalige Besatzungszone frei und in ein wiedervereinigtes Deutschland integriert. In der DDR hatte man sich bis zum wirtschaftlichen Bankrott an einer Planwirtschaft versucht. Das Ehepaar Honnecker mit dem ihm unterstellten Apparat sagte an, wie 'gutes Leben im Sozialismus' geht. Für die Folgen dieses einmal mehr misslungenen planwirtschaftlichen Experiments haben wir gemeinsam nach der Wiedervereinigung jahrzehntelang mit dem 'Soli' bezahlt.
Was man aus der Geschichte lernen kann: Planwirtschaft ist teuer und liefert nicht.
Nun soll ausgerechnet staatlich verordnete Planwirtschaft bei der Dekarbonisierung des Gebäudesektors erste Wahl sein? Ich werde das seit den Geschäfts-, Schul- und Kulturschließungen während der Corona-Pandemie anhaltende Gefühl nicht los, im falschen Film zu sitzen.
Worum es bei dieser planwirtschaftlichen Großtat wirklich geht, zeigte der 12 Milliarden Viessmann Verkauf an den amerikanischen Klimagerätehersteller Carrier, unmittelbar nachdem die Bundesregierung Wärmepumpenheizungen ab dem kommendem Jahr zur Pflicht machte. Genauer gesagt machen wollte, noch gibt es parlamentarischen Widerstand.
Carrier erkannte die Gunst der Stunde und zahlt die irre Summe an den Champion der deutschen Heizungsräume nicht wegen irgendwelcher traditioneller Heizungstechnik (deren Einbau ja gerade verboten wird) sondern wegen des Zugangs zu eben diesen Heizungsräumen über das straff organisierte Viessmann Installations-Partnersystem.
12 Milliarden und deutlich mehr holen sich die neuen Besitzer aus der verordneten Zwangsmodernisierung mit angeschlossener staatlicher Förderung ('You'll Never Walk Alone') von Endverbrauchern und Steuerzahlern locker wieder rein.
Merke: wenn in einer Marktwirtschaft kurzfristig alle dasselbe tun (müssen) wird die Ware automatisch teurer. Wenn dieser Teuerungsprozeß dann staatlich gefördert wird, wird die Ware SUPERTEUER. Nicht nur Carrier auch die Viessmanns erkannten also die Gunst der Stunde.
Selbstverständlich gäbe es marktwirtschaftliche Alternativen: traditionelle Heizenergie (Kohle, Öl und Gas) werden über einen längeren Zeitraum über eine CO2 Abgabe in kleinen Schritten verteuert, GRÜNER Strom wird in umgekehrter Richtung immer billiger. 'Sonne und Wind schreiben keine Rechnung' tönt es doch aus der grünen Echokammer. Kohle, Öl und Gas würden marktautomatisch aus dem Verbrauch verschwinden, wenn GRÜNER Strom die preiswertere Alternative wäre.
Nun verwaltet das alte Energie-Oligopol allerding auch die neue GRÜNSTROM Lieferkette. Warum sollte Strom billiger werden, wenn man den Verbrauch per Gesetz erzwingen kann? Haben auch die Oligopolisten die Gunst der Stunde erkannt? - Arno Tilsner