Von Stefan Bergmann, 14.02.2024

Smoking im Rathaus ...

... um bei Grünkohl und Pinkus-Bier zu essen, zu reden - und dann gemeinschaftlich im Ratskeller zu versinken. Es gibt immer einen prominenten Gast. In diesem Jahr war es Dr. Martin Brudermüller, Chef von BASF. Ja genau, d e r Chef. Er sei ein gefragter Redner, hieß es vorher, was impliziert: Gar nicht so einfach, ihn zu bekommen.

Willst Du was gelten, mach Dich selten - das könnte also sein Motto sein. Aber nein, so ganz stimmt das nicht: Am 6. Januar war er Stargast bei der Bremer Eiswette. Hat auch eine Rede gehalten (die aber, so will es die Tradition der Veranstaltung, vollständig geheim bleibt).

Nun also Münster. BASF hat hier ein Werk, BASF Coatings. Es werden Lacke entwickelt und hergestellt. 2400 Menschen arbeiten in Hiltrup. Insofern kann man schon mal nach Münster zum Kramermahl kommen.

Im Interview vorab plädierte er für mehr „Gemeinsinn und Geschlossenheit“ in der Gesellschaft, auch Gemeinwohl liegt ihm am Herzen. Und die Förderung technischer Studienfächer und Ausbildungen.

Was letzteres in der Praxis heißt, hat BASF vor kurzem gezeigt: Das Unternehmen schloss kurzerhand sein famoses Lackmuseum in Münster. BASF habe entschieden, sich aus der Kulturförderung zu verabschieden. Gemeinsinn? Gemeinwohl? Eher nicht.

Die Sammlung - immerhin 1250 Objekte aus dem gesamten asiatischen und muslimischen Teil der Welt - gehen über zum Landschaftsverband, genauer: In LWL-Museum am Domplatz.

Damit endet das Gemeinwohl-orientierte Engagement von BASF in Münster und der - über Umwege - Steuergeld-finanzierte Landschaftsverband springt ein. – Stefan Bergmann

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