Von , 14.12.2011

Zukunft entsteht aus dem, was wir hier und jetzt neu tun. Dazu gab mir die letzte Woche eine Gelegenheit, auf die ich geduldig gewartet hatte. Frank Fröhle von Renault Hartmann meldete sich am Telefon: "Der Kangoo Z.E. ist da."
Damit meinte er nicht, dass er den Lieferwagen zu irgendwann bestellen kann. Nein, er hat zwei davon fahrbereit auf dem Hof stehen. Einer von den beiden wird im nächsten Jahr na dann… Hefte durch die Stadt bringen.
Z.E. bedeutet Zero Emission. Der Renault Kangoo Z.E. fährt voll elektrisch, abgasfrei, wie eine Straßenbahn. Um dem bekanntesten Einwand der Benzinlobby an dieser Stelle den Wind aus den Segeln zu nehmen: der na dann… - Kangoo wird mit einem kleinen Teil der 3,5 Millionen kWh betrieben, die wir jährlich mit einem Windrad auf Ursulas Füchtorfer Spargelacker ernten.
Es begeistert mich, an diesem praktischen Beispiel zu zeigen, wie Energieeffizienz anders geht, als es zur Zeit auf der ganzen Welt common sense ist. Avantgarde, wie ich sie mag. Besonders gerne stifte ich eine ganze Stadt zur Avantgarde an - bei einem Thema, das in den kommenden Jahrzehnten ein Megatrend werden wird. Wenn wir zügig losfahren, können 'Wir-in-Münster' uns an die Spitze der Elektromobilität setzen, eine Position mit enormer Ausstrahlung und Reichweite. Dafür müssen wir nicht mehr geben als gute Beispiele, die im Alltag funktionieren.
Unsere Botschaft weiter reichen werden dann tausende Studentinnen und Studenten, die uns während ihres Studiums beobachten und die Idee, wenn wir sie glaubhaft vorführen, gerne in alle Welt tragen. Was sie mit eigenen Augen gesehen haben, können Menschen überzeugend weiter erzählen.
Ein paar Worte an dieser Stelle zu Renault und zu den Hartmännern: um die Idee einer abgasfreien Elektromobilität zu einer praktischen Alternative werden zu lassen, reicht es nicht, mit einem Bastler-Auto durch die Stadt zu fah-ren. Die Einführung in den Alltag vieler Menschen gelingt nur mit einem großen Hersteller, der nach jahrelanger Entwicklungsarbeit mutig genug ist, mit einer Serienfertigung voran zu gehen. Dass es ausgerechnet meine Lieblingsmarke Renault ist, die den Mut hat, dieses Neuland zu betreten, finde ich toll.
Na dann… und Renault Hartmann werden in 2012 zusammenarbeiten, um die Idee des abgasfreien Autos vom Kopf auf Münsters Straßen zu bringen. Ein Jahr Autowerbung in der na dann… hat es zuletzt vor 25 Jahren gegeben, als wir Renault und Dieter Hartmann die na dann… entdeckte. Daraus entstand eine Freundschaft, wie es sie manchmal in langdauernden, guten Geschäftsverbindungen gibt. Um Werbung für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor habe wir uns allerdings nicht mehr bemüht. Auf allen Wegen in, aus, durch die Stadt hatte ich zumeist den Eindruck, dass es schon mehr als genug Autos auf Münsters Straßen gibt.
Jetzt habe ich wieder Lust mich um das Thema zu kümmern: wenn in den nächsten 25 Jahren ein beträchtlicher Teil des Verkehrs, leise, defensiv und abgasfrei durch die Stadt rollt, wird das Münster angenehm verändern. - Arno Tilsner

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