Von , 29.08.2012

Von der freien Zeit der letzten Woche habe ich einen guten Teil debattierend im Internet verbracht und dabei Münster von einer ganz anderen Seite kennen gelernt: pro und contra Schloss- oder Hindenburgplatz.

Was für eine bizarre Auseinandersetzung führen wir gerade und wie radikal prallen Ansichten bei diesem Thema aufeinander...

Der bisherige Höhepunkt in diesem Stellungskrieg war für mich ein Bericht über die Sitzung der Bezirksvertretung Ost, die sich unter dem Eindruck einer Morddrohung im Beisein eines Staatsschutzes eine geheime Abstimmung verordnete, um drei Straßennamen zu bestätigen.

Die Entscheidung über Schloss- oder wieder Hindenburgplatz steht als Bürger/innen-Entscheid am 16.9. noch aus.

Wenn man der Frage nachgeht, wie es zu dieser aufgeheizten Stimmung in der Stadt kommen konnte, landet man unweigerlich bei einem Richtungsstreit in Münsters CDU. Nach dem Verlust der Mehrheit bei der Kommunalwahl so wie beider Direktmandate bei der Landtagswahl hat ein Teil der CDU genug von einem kompromisshaften Kurs, der die Partei immer weiter in die Mitte rückt. Der konservativen Fraktion in Münsters CDU fehlt ein klares Profil ihrer Partei. Der Ratsbeschluss zur Umbenennung des Hindenburgplatzes in Schlossplatz gab dieser Gruppe ein willkommenes Thema, um den schwelenden Konflikt nun in einem Bürger/innen-Entscheid auf die Spitze zu treiben.

Mit einer Rückumbenennung am 16.9. will man sich von der Stadtbevölkerung die Legitimation holen, um der CDU eine neue Richtung zu geben.
Was für eine riskante Operation, für den eigenen Richtungsstreit die Stadtbevölkerung zu spalten... Was können wir an dieser Stelle tun?

1. kein Öl ins Feuer gießen, denn es ist nicht unser Streit.
2. Am 16.9. wählen gehen und die von konservativen Fraktion in Münsters CDU angestrebte Revision des Ratsbeschlusses mit NEIN beantworten.
Damit sprechen wir 3. unseren gewählten Vertreter/innen im Stadtrat und dem von uns mehrheitlich gewählten Oberbürgermeister Marcus Lewe das Vertrauen aus.

Danach leben wir weiter friedlich in der Friedensstadt Münster zusammen. - Arno Tilsner

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