Von , 24.10.2012

In der Nacht von Montag auf Dienstag habe ich mir auch die dritte TV-Debatte Obama vers. Romney im Live-stream angeschaut. Am Morgen danach ist das Fazit zum dritten Mal dasselbe: ich bin unausgeschlafen. Sollte Romney und den Republikanern am 06. November die Präsidentschaft in den USA zufallen, wird die Mittelschicht rund um den Globus gut daran tun, ihre Tage ausgeschlafener zu beginnen.

Es ist der Geist eines Lance Armstrong, der die republikanische Partei in Amerika beherrscht: Mitt Romney verkörpert dessen Credo "Geld gewinnt" als Politiker mit der gleichen Professionalität, mit der der bis in die letzte Haarspitze gedopte Amstrong sieben (!) Jahre der Weltelite des Radsports bei der Tour de France davon fuhr. Da konnte sich ein Jan Ulrich auch um die besten Doping-Mediziner und wirksamsten Leistung steigernden Substanzen bemühen, an die Professionalität des Amstrongschen Betrugssystems mit mächtigen Sponsoren und dem amerikanischen Staatsunternehmen U.S. Postal im Rücken reichte Ulle nie heran. Der Deutsche blieb beim Betrügen nur die Nummer 2. Immerhin!

Amerikanisches Wirtschafts-Doping mit System geht von der amerikanischen Zentralbank (FED) aus, die in nicht mehr vorstellbarer Größenordnung Geld druckt und damit eine internationale Finanzindustrie mit Hauptsitz in New York mit ihrem Rohstoff versorgt. Die Räder der Finanzindustrie machen aus dem Geld der FED mehr Geld, indem sie der gesamten Weltwirtschaft ihr System aufzwingen.

Wie man bei der Tour de France nicht um den Sieg mitfahren konnte, ohne gedopt zu sein, so kann heute kein westliches Industrieland in der Weltwirtschaft mitspielen, ohne sich oder andere über alle Grenzen der Vernunft hinaus zu verschulden.

Über die Folgen für unsere Demokratien beraten Politiker/innen in Europa seit Monaten Tag und Nacht. Sie werden schneller und entschiedener handeln müssen, falls Mitt Romney nach den Wahlen in den USA das Tempo anzieht. - Arno Tilsner

Archivtexte Presseausweis

Beiträge 2012