Presseausweis
Von , 05.02.2014
Ruprecht Polenz
Na dann wird´s wohl noch dauern, bis es mit der Entwicklung am Hafen weitergeht. Macht doch nichts, mag manche denken. Auf ein paar Jahre mehr oder weniger komme es nicht an. Falsch. Denn Zeit ist nicht nur Geld, wie das Sprichwort sagt. Und neue Warteschleifen, weil die Grünen die Osmo-Hallen erhalten wollen, kosten Geld für immer neue Umplanungen.
Zeit kostet in diesem Fall auch Arbeitsplätze, weil nicht gebaut und investiert werden kann. Auch die 400 Wohnungen, die im Hafengebiet gebaut werden sollen, liegen weiter auf Eis. Trotz dringenden Bedarfs und obwohl morgen mit dem Bau angefangen werden könnte. Anders übrigens als auf dem Gelände am TÜV an der Steinfurter Straße. Um dort Wohnungen bauen zu können, müßte erst der bestehende Bebauungsplan geändert werden, der ein Bürohochhaus vorsieht. Dauer dafür: mindestens zwei Jahre. Dass SPD und Grüne trotzdem so tun, als könnten dort morgen die Bagger für Wohnungen anrollen, steht auf einem anderen Blatt.
Es mag den Grünen gelingen, im Rat gegen den Beginn des Investorenwettbewerbs eine Blockademehrheit aus SPD, Grünen, Linkspartei, ÖDP, Piraten und UWG zustande zu bringen. Wegen der Kommunalwahl am 25. Mai würde die weitere Hafenentwicklung dann frühestens im September wieder auf die Tagesordnung kommen.
Dabei gibt es nur einen einzigen Grund für diese erneute Verzögerung. Die Grünen wollen die Osmo-Hallen erhalten. Sie sagen freilich nicht, was der Erhalt kosten würde und wer das Geld dafür bezahlen soll. Sie sagen auch nicht, warum sie die Hallen erhalten wollen und was darin künftig geschehen solle.
Fachleute schätzen den Sanierungsaufwand für nur eine der baufälligen Hallen auf ca. 1.000.000 Euro. Der Wert des Grundstücks, auf dem die Halle steht, beträgt ebenfalls ca. 1.000.000 Euro. Dazu kommen die jährlichen Kosten für die spätere Nutzung. Soll das Geld nach dem Willen der Grünen von der Stadt aufgebracht werden, wenn sich kein Investor dafür findet? Denn die Hallen sollen nach dem Willen der Grünen ja IN JEDEM FALL erhalten werden. Und wie verträgt sich das mit dem Ziel zu sparen und keine Schulden mehr zu machen?
Bis zu den Kommunalwahlen am 25. Mai gibt es genügend Zeit und Gelegenheit, diese und andere Fragen zu stellen.