Von , 19.02.2014

Andreas Degenkolbe

Andreas Degenkolbe

Vor wenigen Wochen fragte ich an dieser Stelle, wie es denn nun um die Umgestaltung des Münsteraner Schlossplatzes bestellt sei - war doch während der Benennungsdebatte der Beginn dieses Prozesses aus Politik und Verwaltung ab 2014 angekündigt worden.


Aus den ensprechenden Kreisen hörte man bis dato: nichts.
Sind wir wirklich überrascht?

Nun startete vor etwa zwei Wochen der "Verein der Kaufmannschaft zu Münster" anlässlich des Kramermahls 2014 eine neue Schlossplatz-Offensive zur Gestaltung.

Vom alten Lindenhof-Areal bis hin zur Einbindung der Hochschule wurden die Vorschläge aus unserem Presseausweis und den entsprechenden Facebook-Kommentaren aufgegriffen.

"Remember where you read it first". Vielen Dank für das inhaltliche Zitat, verehrte Damen und Herren.

Einen Reflex der Kaufleute voraussetzend, überlegte ich kurz, ob ich hier meine Kontoverbindung, zusammen mit dem Vorschlag der Überweisung eines sieben- bis achtstelligen Betrages veröffentlichen sollte - natürlich nur zu soziologischen Testzwecken.

Leider wurde aber von der Kaufmannschaft eines - meiner Ansicht nach geradezu sträflich - vergessen: Die Einbindung der Münsteraner Bürger. Circa 290.000 Menschen leben hier; es dürfte ähnlich viele Vorstellungen und Ideen zum Schlossplatz geben.

Statt also nun die Darstellung des Schlossplatzes dem Sitz des Geldes und den üblicherweise beauftragten Architekten zu überlassen, sollte man vorher auch mal die Bürger fragen. Denn die Feudalzeiten, in denen sich Reiche und Mächtige durch die Errichtung von Gebäuden, Plätzen und Straßen namentlich verewigten, ist ja schon seit einigen Jahrhunderten vorbei.
Demokratie und so...

Daher hat sich der Presseausweis der nadann... entschieden, eben diese Einbindung der Bürger voranzutreiben: Auf unserer Facebook-Seite "nadann - Presseausweis" kann jede/r bei FB eingeloggte Bürger/in an der Abstimmung teilnehmen, was mit dem Schlossplatz geschehen soll, im Spektrum von "gar nichts" bis "hemmungslose Bebauung".

Aufrufen - entscheiden - anklicken - fertig.

Repräsentativ kann eine solche Umfrage nicht sein - aber sie kann eine Tendenz aufzeigen.

Darüber hinaus rufen wir alle auf, auf diesem Facebook-Portal eigene Ideen und Vorschläge, von der Detaillösung bis zum kompletten Entwurf, von der Beschreibung über Bleistiftzeichnungen bis zur architektonischen Reinzeichnung hochzuladen, vorzustellen und darüber zu diskutieren.
Die Ideen werden wir sammeln, um Politk und Verwaltung vorzuschlagen, diese zu einem Gesamtvorschlag ausarbeiten zu lassen, z. B. an der Hochschule.

Denn so können die Münsteraner/innen selbst bestimmen, was mit der Fläche geschehen soll.

Jede Stimme hat die gleiche Gestaltungsmacht - unabhängig von Geld und möglichen Seilschaften.

Und es kann sich niemand beschweren, es wäre über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden worden.

Wie schon erwähnt:
Demokratie und so....

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