Von , 04.06.2014

Arno Tilsner

Arno Tilsner

Rüdiger Sagel - Ratsherr, gewählt für die Partei DIE LINKE, zugleich auch deren NRW-Landessprecher - hat meine "Meinungsmache" in der na dann… kritisiert. Ich bin ihm nicht einseitig genug. SEINE Meinung haben wir auf S.6 abgedruckt. Kritik wie Zustimmung sind für mich gleiche Teile der von mir angestrebten Diskussionsbelebung in Münsters öffentlichem Raum. Mehr politische Ziele habe ich mit dem Presseausweis nicht. Für den Text, den Herr Sagel so schrecklich findet, hat mich Peter-Paul Gosing von der Bürgerinitiative Mauritz gelobt. Das nenne ich eine Vielfalt der Meinungen. Um auch Rüdiger Sagel die Möglichkeit zu geben, mich noch besser zu verstehen, möchte ich meine Bemerkung der letzten Woche weiter konkretisieren.


Nach meiner Beobachtung ist jedes neu gewählte Parlament und jede Regierung von einer mächtigen Verwaltung umstellt, die sich über mehrere Wahlperioden kaum verändert und in der Lobbyisten ein- und ausgehen. So ist auch bei wechselnden Mehrheiten für einen kontinuierlichen Gang der Dinge gesorgt. Anders ausgedrückt: jede Regierung, jedes Parlament ist heute von einer dicken Verwaltungs-Mauer umgeben, die drinnen und draußen trennt. Die da draußen sollen wählen, sonst nichts.

Ein Loch in dieser Mauer wird möglich, wenn engagierte Bürger/innen sich zu Verwaltung und Interessenvertretern dazu stellen und zum Beispiel sagen: „Hey Leute, Ihr habt ein Lärmgutachten für die Stadt seit einem Jahr unter Verschluss, legt es bitte auf den Tisch.“ Man muss sich für einen frischen, freundlichen Umgang mit Rat und Verwaltung nicht an irgendwelchen Parteigrenzen orientieren. Wenn es gute Ideen für ein besseres Stadtleben gibt, sollte man darüber mit allen Entscheider/innen und mit der Verwaltung sprechen.

Zurück zur Bürgerinitiative Mauritz. Dauerlärm nervt und macht krank, das ist bekannt. Deshalb fand ich den Autokorso der BI neulich eine tolle Aktion. Heute weiß ich, dass man auf dem idyllischen Abschnitt der B51 durch den Stadtteil Mauritz die Höchstgeschwindigkeit Tag und Nacht deutlich über- aber nicht für kurze Zeit organisiert unterschreiten darf. Die organisierte Unterschreitung ruft die Polizei auf den Plan. Die fortdauernde Überschreitung bleibt - wie auf allen anderen Straßen im Land - weit überwiegend folgenlos.

Mit einem 4-spurigen Ausbau wird Schnellfahren durchs Wohnviertel zur Regel, weil vorwärts drängende Fahrzeugführer/innen endlich die 70 km/h-Schleicher rechts stehen lassen können. Sollte doch einmal die Geschwindigkeit gemessen werden, hilft Radio AM den rasenden Mitbürger/innen, nicht in diese „Falle“ zu tappen. Und wie helfen sich die Bewohner/innen des Viertels gegen die Seuche Lärm? - Arno Tilsner

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