Von , 05.11.2014

Arno Tilsner

Arno Tilsner

Am 2. November hat der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) - auf deutsch oft als Welt-Klimarat bezeichnet - in Kopenhagen einen Abschlussbericht seiner dreijährigen Arbeit vorgelegt.


Am 3. November beobachte ich den Nachrichtenstrom des Tages und stelle fest, dass die Arbeit einiger hundert Wissenschaftler/innen - kurz AR5 (Fifth Assessment Report) genannt - heute in der Öffentlichkeit kaum oder keinen Platz findet. Fazit des Reports: Vieles spricht dafür, das Zeitalter exzessiver Nutzung fossiler Brennstoffe möglichst schnell zu beenden. Meine Beobachtung: mehr spricht dafür, dass die tatsächliche Entwicklung gerade in die entgegengesetzte Richtung läuft.

Ungefähr zur gleichen Zeit, zu der die Forscher/innen mit ihrer Arbeit an AR5 begannen, habe ich zum Schraubenzieher gegriffen, um mich ganz praktisch im Thema vorzuarbeiten.

Ich setze bei zunehmender Selbstversorgung ausgerechnet auf die Intensivierung der Kernkraftnutzung. Seit Jahrmillionen umkreist die Erde einen enorm leistungsstarken Kernfusions-Reaktor: die Sonne. Deren unbändige Kraft hat Leben auf diesem Planeten überhaupt erst möglich macht. Zuverlässig, in menschlichen Zeitmaßstäben unerschöpflich, bietet sich dieses kosmische Kraftwerk als ideale Energiequelle an.

IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change)

Leistungsfähige Solarmodule machen den Anschluss auf sonnigen Dachflächen überall auf der Welt zum Kinderspiel. Leistungsfähige Akkumulatoren speichern den täglichen Energieüberschuss am Ort des Verbrauchs und geben ihn bei Bedarf wieder ab.


Schöne Theorie denkt Ihr? Nein, schöne Praxis! Für mein Gefühl sind längst genug Worte gemacht. Deshalb betreiben wir seit Februar 2014 in Südspanien eine 12 kWh Pilotanlage, die vor 14 Tagen ihre Selbstversorgung übernommen hat. In Münster haben wir aus den spanischen Erfahrungen gelernt und gehen just in dieser Woche mit einem 32 kWh Stromspeicher an den Start.
Stille, unauffällige, netzunabhängige, verbrauchsnahe Stromerzeugung ist ein Projekt, bei der die na dann… ökonomisch die treibende Kraft ist. Zwischen 36° 53' (Südspanien) und 51° 58´ (Münster) nördlicher Breite liegen die größten Landflächen Europas. Wir wollen genau wissen, was auf unserem Kontinent ohne fossilen Brennstoff geht. Was geht, wollen wir tun. - Arno Tilsner

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