Von , 21.01.2015

Arno Tilsner

Arno Tilsner

Im Demozug der 10.000 am 6. Januar - vom Prinzipalmarkt über Drubbel und Roggenmarkt, den Spiekerhof runter, an der Überwasserkirche vorbei zum Domplatz - hörte ich dem Geplauder meiner Mitbürgerinnen und Mitbürger zu und dachte: was für ein phantastische Stadtgemeinschaft dieses Münster über alle Glaubens-, Partei-, Alters- und sonstige-Grenzen hinweg. Ein Common modernster Art in den Straßen einer viele hundert Jahre alten Stadt. Besser kann Integration kaum gelingen.


Wir alle haben mit dieser Gegenwart in Münster zu tun. Beeindruckend fand ich, dass die Mobilisierung zu dieser größten Demo der jüngeren Stadtgeschichte in nur 14 Tagen über das Internet möglich wurde. Die Stadt des Westfälischen Friedens zeigte sich nicht nur weltoffen und tolerant, sie bewies auch, dass wir bestens vorbereitet sind auf die 3. Industrielle Revolution. Rund um die Welt arbeiten Wissenschaftler/innen in tausenden von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen daran, dass die Arbeit, wie wir sie kennen, verschwindet. Die DEMO der 10.000 in Münster ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie weit die Entwicklung schon voran gekommen ist. Wären früher Anzeigen, Flyer, Plakate, Zeitungsberichte etc. notwendig gewesen, um zu einer derart großen Demo einzuladen, genügt es heute, die Information per Mail und über soziale Netzwerke zu verbreiten. Mausklick für Mausklick luden Freundinnen und Freunde wieder ihre Freundinnen und Freunde ein, bei diesem Gang für Weltoffenheit und Toleranz mitzumachen.

Demozug gegen Pegida am 06.01.2015

7 Milliarden Menschen, die jeden Tag unseren Planeten in rasantem Tempo verändern. Wie können wir mit den vielen unterschiedlichen Meinungen umgehen? Die Antwort bleibt die des Westfälischen Friedens: verhandeln, verhandeln, verhandeln. Und, damit eine glückliche Zukunft gelingt: mehr Geld für Bildung. weniger für Waffen und das überall auf der Welt. - Arno Tilsner


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