Von , 28.10.2015

Arno Tilsner

Arno Tilsner

"A study co-authored by Stanford and UC Berkeley researchers indicates that the global economy will take a big hit from climate change, with rich countries affected as well as poor. (Michael Bischof)" Dieses Statement findet sich aktuell unter 'news.stanford.edu', dazu ein Bericht über die durchgeführte Studie. Das Handelsblatt fasst in einer Meldung vom 22.10.2015 das Ergebnis der Studie so zusammen: "Die höchste Produktivität hätten Volkswirtschaften bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 13 Grad Celsius, schreiben die Forscher um Marshall Burke im Wissenschaftsmagazin „Nature“. Bis zu dieser Temperatur gehen die Forscher von steigenden Erträgen aus. Werde es noch wärmer, sänken sie fast linear wieder ab, ..." Das Jahresmittel in Deutschland betrug 2014 (wärmstes bisher aufgezeichnetes Jahr) 10,4 Grad.
--- Szenenwechsel --- Sa 05.09.2015 | 12:22 | Radio Bremen im Gespräch mit Prof. em. Gunnar Heinsohn, Universität Bremen. Thema: "Warum Europa dauerhaft mit vielen Flüchtlingen leben muss". Daraus einige wenige Zahlen zu Afrika: 960 Millionen Subsahara Bewohner/innen exportieren zur Zeit halb soviel wie 17 Millionen Niederländer. Oder anders gesagt: Afrika spielt auf den Weltmärkten als Verkäufer keine Rolle, wenngleich sich die Bevölkerung dort voraussichtlich bis zum Jahr 2050 auf mehr als 2,1 Milliarden Menschen verdoppeln wird.
Warum schreibe ich das in einen Presseausweis der na dann...? Weil es Euch, die Ihr jetzt im Studium seid, betrifft. Die Flüchtlingsbewegung aus Syrien und Afghanistan, der gegenüber die Politik am Ende ihrer Möglichkeiten scheint, ist nur eine kleine Vorhut von dem, was Europa aus dem Nachbarkontinent Afrika zur Mitte des Jahrhunderts erwartet. Es geht dann nicht um ein bis zwei sondern um hundert bis zweihundert Millionen Menschen, die vor einer strukturellen Aussichtslosigkeit fliehen werden.
Es ist in Afrika schlicht zu heiß, um auf den Weltmärkten mit entwickelten, gemäßigten Zonen zu konkurrieren. Wenn die Eliten in den gemäßigten Breiten - und das sind nun mal die Studierenden und Studierten - nicht jetzt damit beginnen, die von Industrieländern der gemäßigten Klimazonen bestimmte Art der Globalisierung in eine für alle auskömmliche Lebensweise zu transformieren, wird sich von den bis 2050 voraussichtlich über 9 Milliarden Menschen auf dem Globus der migrationsfähige und -willige Teil in den gemäßigten Breiten versammeln. Das ist kein Horrorszenario aus gegebenem Anlass, sondern ein realistischer Ausblick in Europas Zukunft der nächsten 35 Jahre. - Arno Tilsner (der wieder einmal geschimpft kriegt wegen seiner Bandwurmsätze)


Archivtexte Presseausweis

Beiträge 2015