Von , 17.12.2014

Arno Tilsner

Arno Tilsner

Die #51 in diesem Jahr mit den Terminen bis zum 07. Januar 2015. Wir machen jetzt eine kurze Pause und beginnen am 07.01. mit dem neuen Jahrgang, auf den ich mich nicht nur freue sondern für den ich mich begeistere.


Und das kam so: am 05. Dezember drückte ich auf den Bestell-Knopf für die digitale Ausgabe von Jeremy Rifkins Buch „Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft: Das Internet der Dinge, kollaboratives Gemeingut und der Rückzug des Kapitalismus“. Der Anstoß dazu kam von meinem Freund Wolfgang Ksoll, mit dem ich seit 15 Jahren einige tausend Mal meine Meinung über die gesellschaftliche Entwicklung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ausgetauscht habe. „Lies Rifkin“ schrieb Wolfgang an diesem 5. Dezember nicht zum ersten Mal.

Dieses eine Mal gehorchte ich, was für mich nicht typisch ist und wußte nach den ersten zwei Seiten, dass es die beste Entscheidung des Jahres war.
Warum? Mitte der 70er Jahre verfasste ich eine Diplomarbeit, in deren theoretischem Mittelpunkt ein Gesetz stand, demzufolge im Kapitalismus die Profitrate tendenziell fällt. Folge: der Berg produzierter Waren wächst immer schneller, ohne dabei Reichtum für alle zu schaffen, weil immer weniger Arbeit in den einzelnen Produkten steckt.

Mit seinem inneren Zwang jeden Tag jeden Ablauf weiter zu rationalisieren, arbeitet der Kapitalismus selbst auf sein Ende zu. Wenn Grenzkosten (grob gesagt: alles was es mehr kostet noch mehr von einem Produkt zu produzieren) für Produkte oder Dienstleistungen bei Null liegen, hat er sich selbst in den Untergang rationalisiert.

Als ich mit anderen nach dem Studienabschluss 1976 eine Druckerei gründete, die 4 Jahre später mit der Produktion der na dann… begann, hatte ich die Absicht, meine theoretischen Annahmen in der Praxis zu überprüfen.
Träfen sie im wesentlichen zu, hätte ich darauf ein Erwerbsleben gründen können, wenn nicht, hätte ich mir einen anderen Job suchen müssen. Das Ergebnis ist bekannt :)!

Eine Frage konnte diese eigenwillige Form der Beweisführung allerdings nicht beantworten: was kommt nach dem Kapitalismus? Einen Jahrgang na dann… nach dem anderen abzuspulen schafft für eine Antwort nicht die notwendige Theorie.

Nach den ersten beiden Seiten Rifkin wußte ich, dass ich den theoretischen Anschluss vor mir habe. Die dritte industrielle Revolution mit der Herausbildung des Internets der Dinge (IdD) wird zur Grundlage für kooperierende Gemeinschaften produzierender Konsumenten. Darauf hinzuarbeiten bietet den Stoff für endlos viele neue Jahrgänge. Ich freu mich darauf.

Euch allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch in ein spannendes neues Jahr. - Arno Tilsner

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