Von , 16.04.2024

Wie erleben Münsters Kulturschaffende, Künstler*innen und Klein-Gastronom*innen den Shutdown des öffentlichen Lebens? Stehen sie vor dem Nichts oder haben sie einen Plan B? Wie gehen sie persönlich mit der Krise um? Wir fragen nach …

... beim Leiter der KAPITO-Sprachschule, Hansgerd Schomacher

Sind alle KAPITO-Schüler in ihre Heimatländer zurückgereist?

Nein, noch Mitte März waren ca. 120 ausländische Teilnehmer unserer Deutsch-Intensivkurse in Münster bei ihren priva­ten Gastfamilien. Einige von ihnen haben ihren Kurs abgebrochen und das Land verlassen, aber die meisten sind jetzt noch in Münster.

Und was machen die jetzt?

Sie setzen ihren Sprachkurs online fort. Onlinekurse sind schon lange ein Thema für Sprachschulen wie unsere. Der Hintergrund ist, dass Studenten aus Übersee öfters Schwierigkeiten mit dem Visum haben und in ihren Heimatländern schon Grundkenntnisse nachweisen müssen. Deshalb wird eine Online Vor- oder Nachbereitung des Präsenzunterrichts immer interessanter. Im letzten Jahr haben wir einen Softwareanbieter gefunden, um bei uns eine Lösung zu realisieren. Es ist dabei sehr wichtig, gute „Livebilder“ bieten zu können.


Und das hat auf Anhieb geklappt?

Durch die rechtzeitige Vorbereitung konnten wir von jetzt auf gleich starten. Am 16. März sind alle Schüler nochmal in unsere Schule am Servatiiplatz gekommen, dort haben wir alles besprochen – und am Dienstag um 10 Uhr sind zwölf Klassen online gegangen! Und bis auf kleine Anlaufschwierigkeiten hat alles super funktioniert! Die Dozenten haben das großartig umgesetzt, denn es ist ja eine Umstellung auf eine ganz andere Form von Kommunikation.

Man hat den Eindruck, die Krise hat der Digi­talisierung in Deutschland einen großen Schub versetzt.

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