Von Carsten Krystofiak, 24.08.2016

In dieser Woche vor 2 Jahren... verschenkten die Stadtwerke Geld.

In dieser Woche vor 2 Jahren... verschenkten die Stadtwerke Geld.

Einmal einen richtig warmen Geldregen abbekommen, am besten siebenstellig - wer träumt nicht davon? Für die Inhaber einer Pleitefirma aus Frankfurt am Main ging dieser Traum unverhofft in Erfüllung. Die Gelddusche kam aus Münster...

Eigentlich müssen Transaktionen hoher Beträge in Behörden von zwei Mitarbeitern überprüft werden, um Fehlüberweisungen auszuschließen. Das nennt man „Vier-Augen-Prinzip“. Ein Buchhalter der Stadtwerke Münster vergaß den Grundsatz, als er 1,7 Millionen Euro überwies. Des einen Pech, des anderen Glück: Durch einen Zahlendreher landete die Riesensumme auf dem Konto der Frankfurter Firma.

Die Panne wurde schnell bemerkt, doch da hatten die Beschenkten schon fleißig abgehoben: Zwar gelang es, 1,2 Millionen zurückzuholen, doch die übrige halbe Million blieb verschwunden.
Als die Stadtwerke vor Gericht einen vollstreckbaren Schuldentitel gegen die „Investment Synergy Group“ erwirkt hatten, befanden sich noch ganze 800 Euro auf den Konten des Konkurs-Unternehmens.

Bild du pleite und brauchst Geld? Vielleicht überweisen die Stadtwerke mal wieder einen größeren Betrag...

Auch das Insolvenzverfahren brachte keine weiteren Gelder ans Licht. Die halbe Mio. war futsch.
Der schusselige Stadtwerke-Mitarbeiter bekam zwar mächtig Ärger, musste aber zu seinem Glück nicht für den Verlust haften, der in der Bilanz als Ausgabe verbucht wurde. Münsters Stromkunden haben den Schaden längst ausgeglichen...


Bild du pleite und brauchst Geld? Vielleicht überweisen die Stadtwerke mal wieder einen größeren Betrag...

Münsters Zeitzeichen-Serie aus der na dann...
gibt‘s als Band I und II im Buchhandel: Jede Woche hat ihre Geschichten...

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