Von Carsten Krystofiak, 15.03.2017

In dieser Woche vor 34 Jahren... legte Westbam die erste Platte auf.

Startete im Schatten der Überwasserkirche seine große Karriere: West(falia)bam(baata).

Die DJ-Karriere von Westbam begann an einem Donnerstagabend im später legendären Odeon in der Frauenstraße. Der Schüler des Pascal-Gymnasiums Maximilian Lenz hatte vorher in den Ferien einen Ausflug ins damals noch geteilte Berlin gemacht, um dort Punk-Utensilien einzukaufen (z.B. Nietenarmbänder), die es in Münster nicht gab. Dort besuchte er die Disco „Dschungel“ und stellte fest, dass der DJ gefeiert wurden, wie sonst nur Rockstars. Er wusste: Ich will auch so ein DJ werden!

Ein väterlicher Freund überredete die Geschäftsleitung des Odeon, dem Jungen eine Chance zu geben. Weil er noch keine 18 war, brauchte er die schriftliche Genehmigung seiner Mutter. Nach kurzer Einweisung durch den Haustechniker durfte Maximilian von 20 bis 1 Uhr Platten auflegen. Das erste Stück seiner Karriere war „Bela Lugosi is dead“ von Bauhaus. Doch niemand tanzte. Schließlich gelang es doch noch, die Münsteraner auf die Tanzfläche zu ziehen – und er bekam den Job. Von nun an gehörte ihm der Freitag. Zur Aftershowparty ging es ins Calypso unterm Bogen neben dem Kiepenkerl, das bis 3 Uhr geöffnet hatte.

Es wurde ein Flyer gestaltet, auf dem Lenz seitlich fotografiert mit Vinylscheiben jongliert. Dazu sein neuer DJ-Name, den er sich vom Ideol Africana Bambaata abgeschaut hatte: „Westfalia Bambaata“. Den verkürzte er bald schmissig zu West-Bam. Der Rest ist Musikgeschichte.


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