Von Carsten Krystofiak, 10.01.2018

In dieser Woche vor 33 Jahren... ...traten Sunny Domestozs auf.

„Psychobilly“ – die Verbindung von Punk und Rockabilly – war der heiße Scheiß der Mittachtziger. Anfang Januar fanden sich in Münster drei junge Musiker aus dem Umfeld des legendären Odeon-Clubs an der Frauenstraße zusammen und gründeten das Psychobilly-Trio „Sunny Domestozs“. Namensgebend war der ätzende Kloreiniger Domestos von Unilever, mit dem sich Blue Jeans entfärben und individuelle Farbmuster erzielen ließen. Der Bandname war gleichzeitig das Pseudonym von Sänger und Standschlagzeuger Oswald Münnig.

Der aggressive Kloreiniger Domestos wurde in den Achtzigern zum Jugendkult , weil sich damit Jeans entfärben ließen.

Schon nach wenigen Monaten veröffentlichte die Band ihre vielbeachtete Debut-LP „Barkin‘ At The Moon“, die von Götz Alsmann produziert wurde, der auch einige schaurige Orgel-Parts einspielte. Später kam die heutige Autorin Jenni Zylka als Organistin dazu. Zwei weitere Alben machten Sunny Domestozs bundesweit bekannt.


Äußerlich unterschieden sich die Psychobilly-Fans nur durch eine kleine Stirntolle vom Skinhead-Look mit Bomberjacke und Doc Marten-Boots. Zahlreiche Skins, die wegen aggressiver Randale Hausverbote in vielen Clubs hatten, ließen sich einfach in zwei Wochen ein „Hörnchen“ wachsen und hatten als „Psychs“ wieder Zutritt.

Infolgedessen verschlechterte sich der Ruf der Szene dramatisch. Sunny Domestozs zogen die Konsequenz und lösten sich 1990 auf. 2006 gab es ein kurzes Comeback.

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