Von Carsten Krystofiak, 17.01.2018

In dieser Woche vor 15 Jahren... ...kam die Presse zum Putzfrauenmörder.

Der Fall ging als „Putzfrauenmord“ in die deutsche Kriminalgeschichte ein: Anfang des Jahres wurden drei Frauen, die nachts in einem Telgter Fitness-Studio geputzt hatten, beim Verlassen auf dem Bürgersteig mit Kopfschüssen aus nächster Nähe eiskalt hingerichtet.

Der Medienandrang war gewaltig, als die Urteile im spektakulären „Putzfrauenmord“-Prozess gesprochen wurden.

Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren: 36 Fahnder aus Münster verfolgten 379 Spuren und vernahmen eintausend Zeugen! Die Tat wurde schnell aufgeklärt: Ein Türke aus Telgte hatte einem Landsmann fünftausend Euro gezahlt, damit dieser seine hochschwangere Frau tötet. Weil die 30jährige in Begleitung zweier Kolleginnen aus dem Fitnessclub kam, erschoss der Mörder diese einfach ebenfalls.


Der Schwurgerichtssaal des Münsteraner Landgerichts war völlig überfüllt, als bei großem Medienandrang das Urteil verkündet wurde: Lebenslänglich für Täter und Auftraggeber. Münsters türkische Gemeinde und das türkische Generalkonsulat begrüßten die Urteile.

Die Richter stellten zudem die besondere Schwere der Schuld bei dem 21jährigen Dreifachmörder fest. Das verhinderte eine vorzeitige Freilassung auf Bewährung nach 15 Jahren – Anfang 2018. Eine Beschwerde des Verurteilten dagegen lehnte das Oberlandesgericht ab. Er bleibt demnach für mindestens weitere 15 Jahre in Haft.

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