Von Carsten Krystofiak, 27.06.2018

In dieser Woche vor einem Jahr... schickte die CDU die Kündigung.

...schickte die CDU die Kündigung.

Anfang Juli schüttelten die Zeitungsleser ihre Köpfe: So etwas war in Münster noch nie passiert! Die CDU-Bezirksvertreterin für St. Mauritz wurde aus der CDU ausgeschlossen durch einstimmigen Beschluss des Münsteraner Parteivorstandes.

Normalerweise geschieht das bei „parteischädigendem Verhalten“, um einen Imageschaden von der Partei fernzuhalten. Doch im Fall der Münsteraner CDU-Bezirksvertreterin Elke von Göwels war der Grund so banal, dass er völlig absurd erschien.

Achtung, bei Nichtzahlung ist Ihre CDU-Mitgliedschaft gefährdet!

Die Dame mit dem Adelstitel hatte monatelang keine Mitgliedsbeiträge an die CDU mehr gezahlt. Sechs Mahnschreiben hatte sie ignoriert, Die siebte Mahnung enthielt den Hinweis, dass nun das Erlöschen der Mitgliedschaft drohe - keine Reaktion. Keine Stellungnahme, keine Presseerklärung, nichts. Vermittlungsversuche des CDU-Granden Ruprecht Polenz verliefen im Sand.


Laut Satzung wurde Frau von Göwels wegen Beitragsrückstand aus der Bezirksfraktion und der CDU Münster ausgeschlossen. Doch gewählt ist gewählt: Ihr offizieller Status im Bezirksrat wurde auf „fraktionslose Bezirksvertreterin ohne Parteizugehörigkeit“ gesetzt.

Da Spötter bald fragten, ob man Spendensammlungen und Benefizgalas zugunsten der vermeintlich verarmten Freifrau veranstalten müsse, stellte sich der Imageschaden unvermeidbar ein, vom politischen Chaos in Münsters Osten ganz zu schweigen.

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