Von Carsten Krystofiak, 20.02.2019

In dieser Woche vor 13 Jahren... ...wurde das Brot verboten.

Schon 1885 betonte der damalige Oberbürgermeister, wie wichtig die Wiedertäufer-Episode für Münsters Identität ist. In der Folge entstanden viele kommerzielle Wiedertäufer-Produkte wie Knipperdollinck-Schokolade, ein Auto namens Knipperdollinck und ein gleichnamiges Stadtmagazin.

Der Münsteraner Bäcker Pohlmeyer bot 2006 in seiner Holzofenbäckerei an der Rothenburg ein Knipperdollinck-Brot an.

Hier wäre noch viel Platz für Abmahn-Abzocker...

Doch dann erhielt er unangenehme Post von einem Kölner Abmahn-Anwalt. Der informierte den Bäcker, das Brot verstoße gegen Namensrechte. Die hatte sich nämlich der in der Schweiz lebende gebürtige Münsteraner Sven Ramspott schützen lassen. Ebenso wie die Rechte an den Namen Jan van Leiden, Franz von Waldeck, Bernd Krechting und Jan Matthys. Letztere ließe er allerdings später wieder löschen. Der BWLer wollte 2008 groß absahnen, weil er erwartete, dass die Stadt Münster dann ein 475-jähriges Wiedertäufer-Jubiläum begehen würde. Dies war jedoch nicht der Fall.


Das Vorgehen rief einhellige Empörung hervor und Ramspott tat gut daran, sich nicht in Münster blicken zu lassen. Pohlmeyer benannte sein Knipperdollinck-Brot dennoch vorsichtshalber um.

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