Von Carsten Krystofiak, 03.07.2019

In dieser Woche vor 6 Jahren... ...gingen die letzten Tommys.

Ostersonntag 1945 kamen britische Besucher nach Münster, die sich häuslich einrichteten. Mit rund 5.000 „Squaddies“ (Soldaten) und rund zehntausend Angehörigen wurde Münster die größte Garnison der britischen Besatzungszone.

„Good Evening, I‘m from Britain.“

Das Verhältnis zu den Münsteranern blieb distanziert: Mannschaften, Offizieren und ihre Familien blieben weitgehend unter sich. Der Komfort für die Soldaten ließ arg zu wünschen übrig: Sie wurden in Kasernen aus der Vorkriegszeit untergebracht – der des Ersten Weltkriegs! Trotzdem galt Münster im Königreich als sehr beliebter Stationierungsort. Am Servatiiplatz gab es sogar ein Kino für Angehörige der British Forces Of The Rhine, zu dem Deutsche zunächst keinen Zutritt hatten. Trotz mancher Reibereien im Nachtleben, profitierten die Ureinwohner aber vom Musikangebot des britischen Radiosenders BFBS. Bei Konflikten fürchteten die Truppen nur eines: Die englische Militärpolizei!


Manche Soldiers blieben nach ihrem Militärdienst und wurden Münsteraner.

Nach fast 70 Jahren verließen die letzten 200 Squaddies Münster für immer und wurden vom Oberbürgermeister und Prince Andrew offiziell verabschiedet.

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