Von Carsten Krystofiak, 17.07.2019

In dieser Woche vor 484 Jahren... ...brachte Leyden Waldeck auf eine Idee

Das Ende der Wiedertäufer in den berühmten Käfigen ist bekannt. Doch wer hatte eigentlich den Einfall mit den Körben?

Hm, Korb aus Eisen? Gute Idee...

Nach der Einnahme der von den Wiedertäufern besetzten Stadt, richteten die Truppen des Fürstbischofs Franz von Waldeck ein Massaker unter den noch lebenden Verteidigern an. Viele Wiedertäufer-Anhänger wurden getötet, einige blieben unauffindbar, andere – wie die Honoratioren Jan van Leyden, Knipperdollinck und Krechting gerieten in Gefangenschaft.


Der charismatische Wiedertäuferführer van Leyden wurde nach Haus Dülmen gebracht und dort einige Zeit verhört. Dabei soll der Bischof dem besiegten Gegner angesichts seiner arg strapazierten Kriegskasse vorgehalten haben, ob er überhaupt eine Ahnung habe, welch immensen Kosten ihm durch die Belagerung Münsters entstanden seien.

Der wortgewandte und gewitzte Leyden antwortete, so heißt es, dem Fürstbischof ironisch, er solle doch „einen Eysenkorb schmieden lassen“. In diesem könne der Bischof ihn und Knipperdollinck ausstellen und für einen Pfennig besichtigen lassen. Damit werden er „mehr Geld kriegen, als er verkriegt“ habe. Van Leyden dürfte nicht geahnt haben, zu welcher Idee er Waldeck damit inspirierte…

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