Von Carsten Krystofiak, 30.10.2019

In dieser Woche vor 33 Jahren... ...kam es zum Wiedertäufer-Streit.

Damals in den 80ern gab es noch Konservative, die richtig konservativ waren und eine Linke, die es vor lauter Wohlstand nicht leicht hatte, Themen zu finden. Doch da ergab sich eine Gelegenheit:

CDU-Oberbürgermeister Jörg Twenhöven hatte 150 Gäste verschiedener Dritte-Welt-Gruppen zu einem Empfang in den Friedenssaal eingeladen. Seine Rede wurde von Tumulten einer Gruppe unterbrochen, die sich mit der sozialistischen Revolution gegen den „Regime Change“ der USA im fernen Nicaragua solidarisierte.

Dieses Bild ist tatsächlich einseitig negativ...

„Twenny“ (wie ihn Steffi Stephan zu nennen pflegte) bat darauf die gemäßigten Besucher in die Rüstkammer und ließ die Hardliner allein im Friedenssaal zurück. Dabei erinnerte er daran, dass der Friedenssaal sowohl von den Wiedertäufern, als auch von den Nazis für ideologische Inszenierungen missbraucht worden war.


Darauf tobten die Grünen und meinten, das „einseitig negative Bild“ der Wiedertäufer sei eine Frechheit, denn diese seien „Pazifisten“ gewesen und ihr Reich eine „Republik“. Die Grünen forderten daher die Umbenennung des Hörster Parkplatzes in „Wiedertäuferplatz“. Die Forderung fand kein Gehör.

Heute beurteilen auch die Grünen die Wiedertäufer eher kritisch.

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