Von Carsten Krystofiak, 06.11.2019

In dieser Woche vor 5 Jahren... ...tauchten weitere Rickeys auf.

Und wir dachten immer, wir hätten das Ding exklusiv...

Es war das meistgehasste Objekt Münsters: Die abstrakte Freiplastik „Drei rotierende Quadrate“ des Amerikaners George Rickey wurde 1973 für 130.000 D-Mark von der Stadt gekauft (aus einem Fond der Sparkasse) und an der Engelenschanze aufgestellt. Das erste moderne Kunstobjekt in Münsters öffentlichem Raum platzte ohne Vorwarnung in die Harmonie aus Marienstatuen und Kriegerdenkmälern. Der Shitstorm war kolossal!
Als Gegenmaßnahme wurde die internationale Skulpturenausstellung ins Leben gerufen – was die Münsteraner als Strafexpedition empfanden, aber das ist eine andere Geschichte…


2014 entdeckte eine Münsteraner Touristin in Christchurch auf Neuseeland eine Plastik, die der Rickey-Skulptur von der Engelegenschanze zum Verwechseln ähnlich sah. Nachforschungen ergaben, dass das Objekt tatsächlich ein Doppelgänger der Drei rotierenden Quadrate ist und auf Englisch „Three Squares Gyratory“ heißt. Hintergrund: Der Amerikaner fertigte nach drei Prototypen eine zweite Kleinserie an, deren Exemplare in Neuseeland, Münster und Heidelberg stehen.

Und die Münsteraner dachten immer, sie besäßen ein Unikat….

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