Von Carsten Krystofiak, 28.04.2021

In dieser Woche vor 33 Jahren …

Im April 1988 findet eine Spaziergängerin am Aasee eine weibliche Wasserleiche, nur mit einem Nachthemd bekleidet. Nur anhand ihres Schmuckes können die Ermittler der Münsteraner Polizei ihre Identität feststellen: Die Frau wird seit vier Wochen im ostwestfälischen Bad Salzuflen vermisst.

Ihr Mann erklärt dort, sie habe nach ihrer Feier zum 39jährigen Geburtstag noch aufgeräumt und sei dann spurlos verschwunden. Wie kam sie nach Münster? Sechs Tage später wird ihr Auto abgeschlossen an der Autobahnkapelle Exter gefunden.

Idyll und Crime Scene: Gruseliger Aasee

Schließlich gesteht der Gatte, nach der Party sei ein Streit eskaliert. Seine Frau sei im Gerangel gestürzt und mit dem Kopf hart aufgeschlagen. Er habe die Tote aus Angst vor falschen Mordanschuldigungen im Kofferraum seines Wagens nach Münster gefahren und im Aasee versenkt.


Weder die Unfallvariante noch ein Mordvorwurf konnten wegen der starken Verwesung erhärtet werden. Das Landgericht Detmold verhängte eine Strafe von acht Jahren wegen Totschlags. Obendrauf kam allerdings noch ein halbes Jahr wegen Versicherungsbetruges: Der Mann hatte noch aus der Haft versucht, eine hohe Lebensversicherungssumme zu kassieren.

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