Von Carsten Krystofiak, 15.09.2021

In dieser Woche vor 2 Jahren...

…explodierte der Hubraum.

In Roxel begegneten sich ein Opfer und ein Mittäter…

Ford-Tuner Chris aus dem Münsterland war genervt: Seit Tagen ging es auf Facebook nur noch um Klima, Greta und Friday For Future. Aus Daffke gründete der Autoschrauber eine neue FB-Gruppe: „Fridays For Hubraum“. „Hier könnt Ihr Bilder von Eurer Karre posten“, schrieb der Mitte Dreißigjährige. Was dann geschah, ahnte er nicht: Innerhalb weniger Stunden hatte die Gruppe über hunderttausend Mitglieder, binnen einer Woche mehr als eine halbe Million! Zweitausend Kommentare pro Stunde summierten sich zu 1,6 Mio. Postings!


Dann ging es rund: Hass und Drohungen wogten über den zweifachen Vater hinweg, er sei ein Klimaleugner, Aluhut, Rechtspopulist, Nazi, etc. etc. Das rechtskonservative Politspektrum, das er gar nicht mag, spendete ihm Standing Ovations. Aktivisten führten im ganzen Land in seinem Namen Auto-Demos durch. Und schließlich klingelten Reporter von ARD bis Süddeutscher Zeitung an der kleinen Werkstatt, um den Anti-Greta-Rebell zu interviewen, der er gar nicht sein wollte.

Der Schrauber und seine Freundin zogen die Notbremse: Sie sperrten die Gruppe, dann löschten zwanzig Helfer drei Tage lang die Kommentare. Eine ganze Kohorte Admins wacht nun über Mitgliedsanträge und Äußerungen, es gibt sogar „Öffnungszeiten“ für Aktivitäten. Inzwischen pflanzt FFH sogar PR-wirksam Bäume…

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