Von Carsten Krystofiak, 25.06.2014

In dieser Woche vor einem Jahr...

begann eine unheimliche Mordserie.

Regionalkrimis mit viel Lokalkolorit werden immer beliebter. Doch wie bei der Satire schlägt auch beim Verbrechen die Realität die Fiktion.

Mitten in der sommerlichen Grill- und Badesaison am Kanal begann eine gruselige Verbrechensserie in Münster. Als erstes trieb eine Babyleiche in den trüben Fluten. Das traurige Drama, das sich hier abgespielt haben muss, konnte trotz Massen-DNS-Tests bisher nicht aufgeklärt werden.

Crime-Scene Kanal: Mitte bis Ende 2013 fühlten sich die Münsteraner wie in einer Hochburg des Verbrechens.

Schon kurz darauf der nächste Mordfall: Ein junger Drogendealer saß mit durchgeschnittenem Hals in einem versenkten Auto. Passanten hatten die auf dem Grund des Kanals brennenden Scheinwerfer des Wagens gesehen. Obwohl der Fall viele Rätsel aufgab, wurde der Täter verhaftet und verurteilt. Noch ein Dealer - wieder Tod im Kanal: Bei Greven wurde in Zeitnähe ein anderes Opfer erschlagen und in einem Pkw versenkt.


Wenig später schon die nächste Leiche in Münster: In einem Hinterhof an der Augustastraße liegt plötzlich ein Toter mit nacktem Oberkörper. Zunächst wird ein Tötungsdelikt nicht ausgeschlossen. Als sich später die Oberbekleidung auf einem Dachboden findet, nimmt man Selbstmord an.

Viel Arbeit für die Kommissare. Zusätzlich hielt eine unheimliche Serie von Auto-Brandstiftungen die Stadt in Atem. Die Polizeisprecher gerieten allmählich in Bedrängnis, weil viele Zeitungsleser nicht einsahen, dass die Fälle nicht in 90 Minuten aufgeklärt waren, wie im Münster-Tatort. Fahrradfahrer ohne Licht anzuhalten, ist da irgendwie einfacher...

Crime-Scene Kanal: Mitte bis Ende 2013 fühlten sich die Münsteraner
wie in einer Hochburg des Verbrechens.

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