Von Carsten Krystofiak, 20.08.2014

In dieser Woche vor 15 Jahren...

erschienen die Wiedertäufervampire.

»Karin Strack legte den Kopf in den Nacken. Ihr Blick glitt am ehrwürdigen Turm der Lambertikirche hoch. Die junge Studentin aus Magdeburg interessierte sich nicht besonders für alte Gemäuer. Aber ihr waren die drei Käfige aufgefallen, die über der riesigen Uhr an der Fassade hingen. Ihre Mitstudentin Meike Hamm legte ihr die Hand auf die Schulter. Meike stammte aus Münster und kannte darum auch die Geschichte der drei Käfige am Lambertiturm. „Wenn ich es dir sage, Karin! Im 16. Jahrhundert hat es hier ein Blutbad gegeben! Die Rädelsführer der Wiedertäufer wurden zu Tode gefoltert und in den Käfigen zur Schau gestellt. Und wie du siehst, hängen ihre Gefängnisse noch heute dort...«.

Jan van Leyden würgt als Vampir junge Studentinnen. Der Begriff »Schundroman« ist angemessen.

So beginnt der Bastei-Roman »Wiedertäufer-Vampire« des Autors C.W. Bach. Hinter dem Pseudonym steckte der Osnabrücker Martin Barkawitz. Dieser war Autor des Osnabrücker Stadtblattes bis er sein Hobby zum Beruf machte: Er schrieb für den Groschenroman-Verlag Bastei Gruselgeschichten am Fließband.


Als »Martin Mainstream« pflegte Barakwitz enge Kontakte zu Münsters Musik- und Kreativszene und verbrachte etliche Party-Abende hier. Kein Wunder, dass ihn Münster zu einem Romansujet inspirierte: Dämonenjäger Mark Hellmann muss die Studentinnen vor den Wiedertäufern retten, die sich in Vampire verwandelt haben und aus ihren Käfigen ausbüxen, um menschliche Beute zu machen.

»Seltsam, aber so steht es geschrieben...«

Jan van Leyden würgt als Vampir junge Studentinnen.
Der Begriff »Schundroman« ist angemessen.

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