Von Carsten Krystofiak, 27.08.2014

In dieser Woche vor 30 Jahren...

platzte der Dollar-Deal.

Die 1980er Jahre: Münster war »gesund wie ein runder Apfel«, wie Die Zeit schrieb und die Kriminalität spielte sich in der Liga »Briefumschlag gegen Baugenehmigung« ab.
Da sorgte ein spektakulärer Prozess für aufregende Abwechslung:

Polizisten mit Heckler & Koch-Maschinenpistolen vor dem Landgericht machten gleich klar, dass hier etwas Besonderes stattfand: Angeklagt waren mehrere italienische Pizzabäcker, einige münsteraner Unternehmer, die kurz vor dem Konkurs standen und eine Hausfrau mit hoher krimineller Energie.

Schwer kriminell war auch die Herrenmode der 80er Jahre..

Die Bande wollte einem Münsteraner 10 Millionen (gefälschte) Dollar gegen 20 Mio. echte D-Mark verkaufen. Der Deal sollte auf der Autobahnraststätte Roxel über die Bühne gehen - Austausch der Geldkoffer und weg über die Autobahn. Doch statt der Dollarblüten hatten die Gangster nur Schusswaffen im Kofferraum...


Bevor diese aber zum Einsatz kamen, zogen als Bauarbeiter verkleidete Spezialkräfte ihre Pistolen und verhafteten die gesamte Gesellschaft. Vor dem münsteraner Landgericht erfanden die Angeklagten immer neue Versionen ihrer Geschichte und waren sich nur darin einig, völlig unschuldig zu sein. Promi-Anwalt Rolf Bossi witterte Publicity und übernahm die Verteidigung. Während ein Pizzabäcker nach Italien flüchten konnte, drehte einer der Verurteilten nach seiner Haft gleich das nächste Ding - selbe Masche, selber Erfolg...

Schwer kriminell war auch die Herrenmode der 80er Jahre...

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